Wir über uns
Das „Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus“ ist im Landkreis Celle ansässig. Es ist ein bürgerschaftliches Bündnis und besteht aus 13 rein ehrenamtlichen, aktiven Mitgliedern und ca. 600 - 700 solidarisch erklärten Unterstützern. Wir sind kein Verein, weil wir uns unsere freie und unbürokratische Herangehensweise erhalten möchten. Das Netzwerk wurde 2009 von verschiedenen Einzelpersonen und Bündnispartnern gegründet. Anlass war die Besetzung des „Landhotels Gerhus“ in Faßberg durch Neonazis um den NPD-Bundesvize Jürgen Rieger.
Proteste gegen rechtsextreme Treffen auf dem NPD-Hof in Eschede.
Nachdem erfolgreich verhindert werden konnte, dass aus dem Landhotel in Faßberg ein Neonazi-Schulungszentrum wurde, ist es unser Ziel heute, die vielen, jährlich sich wiederholenden Neonazi-Treffen auf dem NPD-Hof in Eschede zu verhindern. Dort trifft sich bereits seit über 30 Jahren die norddeutsche Neo-Nazi-Elite, um Verbindungen zu festigen, Aktionen zu planen, sowie „rechte Erlebniswelten“ besonders für Jugendliche zu schaffen. Diese nach Außen harmlos wirkenden Veranstaltungen laufen unter dem Deckmantel „Brauchtumsveranstaltungen“. Die Sonnwendfeiern im Juni und Dezember, sowie die „Reichserntefeste“ im September dienen in Wahrheit dazu, traditionelle NS-Ideologie zu leben und zu verbreiten.
Mit unseren Demonstrationen und Protestaktionen wollen wir die Öffentlichkeit auf jedes dieser Treffen aufmerksam machen und drängen die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region, sich mit den Themen Rassismus und Rechtsextremismus auseinander zu setzen und Stellung zu beziehen. Wir klären auf und fordern ein Ende dieser Treffen. Unsere Demonstrationen gestalten sich von Jahr zu Jahr aufwändiger und phantasievoller, um mehr Bürger zum Mitmachen zu bewegen.
Unser Protest wird von einer politisch breit aufgestellten Allianz getragen.
Unsere Demonstrationen werden von einer politisch breit aufgestellten, vielfältigen, aber entschlossenen Allianz getragen werden. Zu diesem breiten Spektrum gehören Gewerkschafter und Kirchenleute, Angehörige verschiedenster Parteien, Initiativgruppen gegen Rechtsextremismus, auch Omas gegen Rechts. Wir repräsentieren somit auf unseren Demos eine große Spannweite unserer Gesellschaft. Die Behauptung "gegen Rechte demonstrieren ja nur Linke“ ist reine NPD-Propaganda. Die Rechtsextremen versuchen mit diesem Argument darüber hinwegzutäuschen, dass die überwiegende Mehrheit unserer Gesellschaft rechtsextremes Gedankengut deutlich ablehnt.
Erinnerung an Opfer rechtsextremer Gewalt
Das Netzwerk erinnert jährlich an den gewaltsamen Tod von Peter Deutschmann. Er wurde 1999 in Eschede von zwei Neonazis brutal zusammengeschlagen und sterbend allein in seinem Haus zurückgelassen. Das Landgericht Lüneburg verurteilte die beiden Täter wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung mit Todesfolge zu je fünf Jahren Jugendstrafe.
Wir gedenken aber nicht nur Peter Deutschmann, sondern allen Opfern rechtsextremer Gewalt seit 1990. Eine von uns gestaltete Installation dient als didaktisches Ausstellungsobjekt, z.B. für Schulen, Gemeinden und anderen Räumen. Eine ca. 300 cm breite x 300 cm tiefe und 200 cm hohe, quadratische Rauminstallation zeigt alle durch rechtsextreme Gewalt umgekommenen Menschen seit 1990.
Die dicht an dicht gehängten Bögen bilden in ihrer Mitte einen geschlossenen Raum der Ruhe. Wir möchten nicht nur ein Gefühl der überwältigenden Zahl ermordeter Menschen geben, sondern auch auf ihre einzelnen Persönlichkeiten hinweisen und den Opfern auf diese Weise gedenken.
Logo-Wettbewerb
Wir haben 2011 einen Logo Wettbewerb durchgeführt, an dem 111 Bewerber aus dem Landkreis Celle teilgenommen haben. Das Echo in den Medien war enorm. Ziel war nicht nur ein eigenes Logo zu bekommen, sondern die Bürger am Entstehungsprozess teilhaben und aktiv an unserer Arbeit mitwirken zu lassen. Das neue Logo gibt uns eine optische Identität.
Aus den insgesamt 111 Einsendungen ermittelte eine Jury nach eingehender Debatte das Siegerlogo. Die Auswahl fiel schwer, da die eingesandten Entwürfe allesamt sehr engagiert waren und ein hohes Maß an Phantasie und Einfallsreichtum verrieten.
Internetseite
Eine Webseite stellt uns eine Plattform für Kommunikation und Dokumentation. Bürger können sich bei uns melden und auch uns über Nazi-Aktivitäten informieren. Die Webseite wird ständig aktualisiert und informiert über anstehende und vergangene Aktivitäten. Die Webseite ist über folgende Adressen zu erreichen:
www.netzwerk-suedheide-gegen-rechtsextremismus.de
Vorträge, Workshop und Seminare
Immer wieder laden wir Rechtsextremismus-Experten zu Vorträgen und Workshops ein und werden auch in Zukunft aufklärende Veranstaltungen über Rechtsextremismus organisieren. Aufklärungsarbeit sensibilisiert und lässt Nazi-Codes und Nazi-Aktivitäten besser erfassen und hilft so beim schnelleren Erkennen rechtsextremer Aktivitäten.