Ansprache von Jürgen Uebel auf der Demo gegen Rechtsextremismus in Eschede am 25. September 2021
Anmerkung der Redaktion:
Mit friedlichen und bunten Protesten gingen Jürgen Uebel, Vorstandsmitglied von „Bad Nenndorf ist bunt e.V.“, und seine Mitstreiter*innen erfolgreich gegen die rechte Szene vor. Dafür wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Am 25. September 2021 war Jürgen Uebel einer der Redner auf der Demo gegen das rechtsextreme Erntefest auf den NPD-Hof. In seiner Ansprache wendet er sich auch an die Bürgerinnen und Bürger in Eschede.
---------------------------
Mein Name ist Jürgen Uebel, und ich spreche hier für das Bündnis gegen Rechtsextremismus „Bad Nenndorf ist bunt“.
Seit langem unterstützen wir die Escheder im Kampf gegen den Nazihof, genauso wie sie uns unterstützt haben gegen die 10 Jahre währenden sogenannten „Trauermärsche“ in Bad Nenndorf. Als Kameradschaftsnazis mit Unterstützung der NPD im Jahre 2006 begannen, einmal jährlich in Bad Nenndorf ihren Heuchlermarsch durchzuführen, stellten sie eine Reihe von Forderungen. Unter anderem sollte eine Gedenktafel am Wincklerbad angebracht werden, deren Text sie natürlich bestimmen wollten. Wenn die Stadt Bad Nenndorf dem nicht Folge leiste, würde man jedes Jahr wiederkommen. Einige Politiker im Stadtrat begannen dann ernsthaft eine Diskussion darüber, ob man der Forderung nicht nachkommen solle, zumindest in etwas abgewandelter Form. Zum Glück konnten sie davon überzeugt werden, dass Verhandlungen mit Nazis und Eingehen auf ihre Forderungen eine Kapitulation der Demokraten bedeutet und ein absolutes No-Go sind!
10 Jahre lang haben Demokraten und Antifaschisten aus dem Landkreis Schaumburg, aus Niedersachsen und der ganzen Republik sich den Faschisten widersetzt, bis diese dann endlich 2016 entschieden haben, uns nicht weiter zu belästigen und Bad Nenndorf künftig zu meiden. Der breit aufgestellte, konsequente, fantasievolle und langjährige Widerstand gegen Nazis und ihre menschenfeindliche Ideologie hat dazu geführt, dass seit 2010 immer weniger von ihnen an den Propagandamärschen teilnehmen wollten und es ihren Führern schließlich peinlich war, dort gesehen zu werden. Der Widerstand hat dazu geführt, nicht Einknicken vor der Erpressung, nicht Verhandeln mit ihnen!
Daran musste ich sofort denken, als ich von den Versuchen der NPD hörte, durch Drohungen mit weiteren Aufzügen in Eschede ein Fernbleiben von ihrem Nazihof zu erreichen. Was Dammann in seinem Flyer schreibt, ist komplett lächerlich! Einen „Runden Tisch mit allen Beteiligten“ wünscht er sich, „Vorwürfe und Vorurteile würden der Realität weichen, und die Blockade des öffentlichen Lebens wäre vorbei.“ Das Recht, direkt am Nazihof zu demonstrieren, haben sich Antifaschisten vor Gericht erstritten, nach jahrelangem Fernhalten durch das zuständige Ordnungsamt. Das soll am „Runden Tisch“ rückgängig gemacht werden? Träum weiter, Nazi! Mein Fazit: Hier hat einer Kreide gefressen und flötet ein Schlaflied! Der Dichter Ludwig Thoma hat das in einem Gedicht von 1913 so beschrieben:
Der Fuchs stand vor dem Hühnerstalle
Und merkte in der Winternacht,
Die Einschlupflöcher waren alle
Just seinetwegen zugemacht.
Da fing er jämmerlich zu klagen
Und bitterlich zu weinen an:
Warum wollt ihr nur mich verjagen,
Der euch doch nie ein Leid getan?
Ihr guten Hühner, hört die Bitte!
Ihr seid so viele, ich allein,
Der kleinste Platz in eurer Mitte
Genügt, und ich will glücklich sein!
Das Federvieh hat lang beraten,
Und manches wohlerfahrne Huhn
Vermeinte, was sie früher taten,
Das würden Füchse immer tun.
Doch gab es viele ganz Gerechte,
Die waren aus Prinzip dafür,
Dass keinem aus dem Tiergeschlechte
Verschlossen bleibe ihre Tür.
Kaum war die weise Tat geschehen,
War von dem ganzen Hühnerhof
nichts mehr als das Prinzip zu sehen,
und Krallen und ein Federschwof.
Wer ist Manfred Dammann, der Landesvorsitzende der NPD Niedersachsen? Hier in Eschede hat man bis 2019 nichts von ihm gehört, bis er dann für die NPD den Hof von Joachim Nahtz kaufte. Zusammen mit dem stellvertretenden Landesvorsitzenden, Andreas Haack, betreibt er das Internet-TV-Format „Nordland TV“. Dort konnte 2017 Horst Mahler, mehrfach verurteilter Holocaust-Leugner, in einem Video minutenlang seine Hetze und Weltverschwörungstheorien ausbreiten. Auf der Facebook-Seite von „Nordland-TV“ wird der verurteilten Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck gehuldigt. Dammann ist Erstunterzeichner der Proklamation des völkischen Flügels der NPD, ebenso wie Manfred Börm, der regelmäßig auf dem Nazihof verkehrt. In dieser Proklamation von 2018 findet man unter anderem folgende Aussagen: „Der Völkische Flügel ist ein Zusammenschluss von Mitgliedern der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), Freunden derselben und parteilosen Kräften …. Deutscher kann demzufolge immer nur derjenige sein, der deutsche Eltern hat, welche deutschen Abstammungsgemeinschaften als Nachfahren zuzurechnen sind oder in der ein Elternteil entsprechend deutsch und der andere Elternteil zumindest europider Abstammung ist... Damit eine politische Kampfgemeinschaft funktionieren und erfolgreich wirken kann, sind grundsätzliche Gemeinsamkeiten nötig…. Zudem muss das notwendige Gemeinschaftsgefühl wiederhergestellt werden…. Durch eigene Projekte, Veranstaltungen, Schulungen, Medien und Sprecher, wird der Völkische Flügel aktiv, kreativ und konstruktiv am Parteigeschehen mitwirken ...“
Nun wird auch klar, was er meint, wenn er in einem YouTube-Video sagt: „Wir sind hier, weil wir eine ganz gewisse Idee verfolgen, weil wir dieses Eschede zu einem Gemeinschaftszentrum ausbauen wollen!“ Ein rassistisches, fremdenfeindliches, antisemitisches und völkisches Kampfgemeinschaftszentrum soll es werden, und am besten ganz Eschede gleich mit. Es wird Escheder geben, die sagen: Wird schon nicht so schlimm werden, und schließlich ist die NPD ja nicht verboten! Zweimal gab es einen Verbotsantrag, zweimal wurde der abgelehnt vom Bundesverfassungsgericht, nämlich 2003 und 2017. Also dürfen die doch ihr „Kampfgemeinschaftszentrum“ bauen!
Nein, dürfen die nicht! Sage ich. Warum? Es lohnt sich, einen Blick in die Begründung von 2017 des Bundesverfassungsgerichtes zur Ablehnung des Verbotsantrages zu werfen. In dem Urteil wird nämlich festgestellt, die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) wolle sich für die Beseitigung der freiheitlich demokratischen Grundordnung einsetzen. Auch sei die Partei wesensverwandt mit dem Nationalsozialismus.
Darauf verwiesen unter anderem ihre antisemitische Grundhaltung und ihr Bekenntnis zu Führungspersönlichkeiten der NSDAP. Die bestehende Verfassungsordnung wolle die rechtsextreme Partei durch einen autoritären Nationalstaat ersetzen und arbeite auf dieses Ziel aktiv und geplant hin. Das Bundesverfassungsgericht sieht aber derzeit keine konkreten Hinweise, dass die Partei mit ihrem Handeln erfolgreich sein könnte. Daher sei das Parteiverbot als präventive Maßnahme des Schutzes der Verfassung nicht notwendig. Stattdessen könne auf das bestehende Polizei- und Strafrecht zurückgegriffen werden, um auf Einschüchterungen, Bedrohungen und den Aufbau von Gewaltpotentialen durch die NPD zu reagieren. Übersetzt heißt das: Die NPD ist eine Ansammlung übler Faschisten, aber es sind so wenige, dass sie die Demokratie nicht kippen können. Polizei und Gerichte machen das schon, verlasst Euch nur auf Sie.
Bei allem Respekt vor dem Bundesverfassungsgericht: Ich bin mir da nicht so sicher, dass „der Staat“ das schon macht. Ich will jetzt gar nicht auf die lange Liste an Fehlleistungen von Politik, Polizei und Verfassungsschutz im Fall des Nationalsozialistischen Untergrunds eingehen, auch nicht auf rechtsextreme Netzwerke in Teilen der Polizei und der Bundeswehr. Auch nicht auf die Weigerung der Staatsanwaltschaft Zwickau, gegen die plakatierten Mordaufrufe der rechtsradikalen Partei „Der 3.Weg“ mit dem Text „Hängt die Grünen!“ einzuschreiten. Ich frage mich allerdings, wo „der Staat“ hier in Eschede war, als Joachim Nahtz seinen Hof an die NPD verkauft hat! Es gibt einen niedersächsischen Verfassungsschutz, der hat einen Beauftragten für Immobiliengeschäfte mit rechtsextremistischem Hintergrund. Die Grünen-Abgeordnete Julia Hamburg hat eine Kleine Anfrage im Landtag gestellt zu diesem Vorgang, und auf ihrer Internetseite sind die sehr interessanten Antworten der Landesregierung abgebildet. Der Hof wurde Ende Februar 2019 an die NPD verkauft, das Innenministerium erfuhr Mitte Mai davon, der Immobilienbeauftragte des Verfassungsschutzes wusste von nichts, trotz V-Leuten in der NPD, trotz Ankündigungen von Dammann auf dem Landesparteitag 2018, man werde das räumliche Problem (nämlich keine geeigneten Räume für Parteitage zu bekommen wegen Weigerung der Inhaber, an Nazis zu vermieten) bald lösen. Hier haben sich weder die Gemeinde Eschede noch das Land Niedersachsen mit Ruhm bekleckert, und nun haben wir den Salat: Weil die NPD eine nicht verbotene Partei ist, hat sie aufgrund des Parteienprivilegs deutlich mehr Rechte und Anspruch auf Schutz durch den Staat als ein Nazilandwirt mit einer Schrottimmobilie. Die Chance, das faschistische Treiben auf dem Nazihof bald zu beenden, ist also nicht grösser geworden!
Dennoch bin ich zuversichtlich, dass sich in Eschede etwas ändert, und zwar zum Positiven. Ich habe den Eindruck, dass immer mehr Escheder kritisch hinterfragen, wozu die NPD den Ort instrumentalisieren will. Klar ist, es soll ein völkisches, nationalistisches Kampfgemeinschaftszentrum auf dem Nazihof entstehen. Klar ist, es sollen nicht nur einige wenige „Ewiggestrige“ angesprochen werden, sondern Dammann will im Sinne der Proklamation des „Völkischen Flügels“ ein Zentrum für die rechtsnationale Bewegung schaffen, ein Leuchtturmprojekt.
Wollen die Escheder das? Wollen Sie deutschlandweit, ja international das Nazidorf sein?
Genau diese Frage stellte sich in Bad Nenndorf in den Jahren 2006 bis 2016. Wenn man Bad Nenndorf gegoogelt hat, kamen erstmal nur Artikel zu Naziumtrieben. Wenn man zu Tagungen oder überregionalen Treffen von zum Beispiel Sportverbänden gefahren ist und sagte, ich komme aus Bad Nenndorf, hieß es: Ach, das Nazikaff! Touristen recherchieren im Internet, wohin sie fahren wollen, und so etwas ist keine Empfehlung, es sei denn, man ist eben auch Nazi. Wenn Eschede dem Treiben der NPD nur zuschaut und sagt, „Ach, lass die doch machen auf ihrem Hof, die tun doch keinem was“, werden Sie ein bestimmtes Label bekommen, daran kann die beste Imagekampagne nichts ändern. Andererseits kann ein kreativer, fantasievoller und entschlossener Widerstand gegen solche Importnazis auch sehr positive Schlagzeilen bringen – siehe ebenfalls Bad Nenndorf ! Die Escheder und Eschederinnen werden nicht umhinkommen, Stellung zu beziehen, auch wenn es nicht leichtfällt. Es geht nicht darum, das Treiben von ein paar Spinnern zu tolerieren oder eben auch nicht. Es geht darum, ob sich ein Ort von Nazis instrumentalisieren lässt, und das in einer Zeit, in der die Demokratie deutschland- und weltweit bedroht ist.
Was würde wohl der Escheder Ehrenbürger Györgi Tabori zu all dem sagen? Er starb 2007, wir können ihn nicht mehr fragen. Er floh 1933 aufgrund seiner jüdischen Abstammung aus Deutschland, sein Vater wurde in Ausschwitz ermordet, dennoch kehrte er 1971 nach Deutschland zurück. Im Jahr 2000 wurde er zum Ehrenbürger von Eschede, nachdem er mehrfach beim „Heide(n)spektakel“ aufgetreten war. Würde er sich mit Dammann an einen Tisch setzen?
Und eines noch: wir hätten in Bad Nenndorf unser Ziel, nämlich „Schluss mit den Trauermärschen“, nicht erreicht ohne Unterstützung vieler Antifaschisten von nah und fern! Auch bei uns haben Teile der Lokalpolitik und einige Medien sowie Vertreter von Polizei und Genehmigungsbehörden versucht, in gute und schlechte Antifaschisten zu unterteilen. Wie oft wurden wir aufgefordert, uns von schwarzgekleideten Demoteilnehmern, Sitzblockaden oder anderen Aktionen des zivilen Ungehorsams zu distanzieren und sie von unseren Demos auszuschließen! Manchen diente die Teilnahme der „Antifa“ als billiger Grund, selber Demos fernzubleiben und sich dabei auf der „guten Seite“ zu wähnen. Wir haben diese Spaltung immer abgelehnt!
Wer hat denn im Jahre 2006 in Bad Nenndorf auf Neonazis und Kameradschaftsstrukturen aufmerksam gemacht? Das waren junge Leute der Antifa, und nicht etwa Lokalpolitiker oder regionale Medien! Die ersten Demos in den Jahren 2006 bis 2008 gegen die sogenannten „Trauermärsche“ in Bad Nenndorf wurden von der Antifa organisiert und besucht – die Nenndorfer waren von den Naziaufmärschen zwar keineswegs begeistert, aber nur eine Handvoll Ortsansässiger hat sich damals an den antifaschistischen Demos beteiligt. Das dicke Brett wurde weitergebohrt, mehr Nenndorfer erkannten, dass wir unseren Widerstand gegen Nazis klar und deutlich zeigen müssen, wenn wir etwas erreichen wollen. Die stundenlange Sitzblockade von über 300 Menschen vorm Wincklerbad im Jahre 2013 in Nenndorf war eine spontane Aktion, an der sich Nenndorfer, Unterstützer aus dem Umland und Antifa ohne vorherige Absprache und gewaltfrei beteiligten.
Lasst Euch also nicht spalten und auseinanderdividieren! Tragt den Protest gegen das NPD-Zentrum gemeinsam, bunt, vielfältig und gewaltfrei auf die Straße und habt Spaß dabei!
ICH BIN AUCH ANTIFA!
Eschede, 25.9.21
Montag, 13. Dezember 2021, 18.00 Uhr, Online-Veranstaltung
NPD-Hof in Eschede -
Nur eine Randnotiz?
- Zoom-Veranstaltung mit Andrea Röpke und Olaf Meyer
- Montag, 13. Dezember 2021, 18:00 Uhr
Liebe Aktive gegen Rechts,
Wir haben uns entschieden die Info-Veranstaltung zum aktuellen Stand in Eschede und der NPD auf dem ehemaligen Hof Nahtz nicht in Präsenz durchzuführen. Die steigenden Corona-Zahlen und die zusätzliche Virusvariante Omikron, von der noch niemand so richtig weiß wie die einzuschätzen ist, lassen es aus unserer Sicht nicht mehr verantworten, öffentliche Veranstaltungen in relativ kleinen Räumen durchzuführen. Auch wenn wir die 2G+ Regel anwenden würden, hätten wir kein gutes Gefühl. Wir bitten um Verständnis.
Deshalb wird die Veranstaltung als Zoom Videokonferenz organisiert. Hierzu bekommen alle, die sich anmelden, einen Link, um sich einzuloggen. Der Vorteil ist, dass wir deutlich mehr Interessierte erreichen können. Weit über den Landkreis Celle hinaus. Teilen, Teilen, Teilen!!!
Der Escheder Nahtz-Hof hat sich zum zentralen Anlaufpunkt für Neonazis in der Lüneburger Heide etabliert. Zu den Sonnenwendfeiern und Erntefesten reisen aus der Region und darüber hinaus viele Neonazis mit ihren Kindern und Familien an. Das geht schon seit vielen Jahren so. In der Vergangenheit fanden auf dem Hof des NPD-Bauern, Joachim Nahtz, Zeltlager und Brauchtumsveranstaltungen der verbotenen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ), der Jungen Nationaldemokraten, der NPD sowie von regionalen Gruppen wie den „Düütschen Deerns“ statt. Immer wieder sind bei den Zusammenkünften Kinder und Jugendliche – auch aus der Umgebung – dabei. Seitdem die NPD den Hof 2019 gekauft hat, besteht die berechtigte Sorge, dass die NPD in Eschede eine Basis für die Rechte Szene etabliert. Das bedeutet, dass sich die rechtsextreme Szene nun direkt vor Ort regelmäßig trifft und Einfluss auf das Leben der Menschen im Ort nimmt. Als scheinbar „Nette Nachbarn von nebenan“ nehmen sie Platz im Alltagsleben in Eschede. Zuletzt griff die NPD die vermeintliche „Corona-Diktatur“ auf und demonstrierte gegen die Maßnahmen – auch hier in Celle! Das Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus, Escheder Nazigegner sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord-Ost- Niedersachsen machen seit Jahren auf den gefährlichen politischen Charakter völkischer Feiern auf dem NPD-Hof aufmerksam. Das Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus informiert über die Entwicklung auf dem Hof Nahtz. Dazu haben wir Andrea Röpke (Journalistin Rechtsextremismus) und Olaf Meyer (Aktivist) eingeladen. Beide zeigen sowohl Hintergründe als auch Erfahrungen mit diesen Gruppen in Eschede auf.
Dirk Garvels, DGB-Kreisvorsitzender Celle
Corona-bedingt:
Absage der Demo am 18. Dezember 2021 in Eschede
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
die Demo gegen die rechtsextreme Sonnwendfeier am kommenden Samstag, die vom Escheder Bahnhof zum NPD-Hof führen sollte, ist von uns abgesagt worden. Grund unserer Entscheidung ist die aktuelle Situation der Corona-Pandemie. Die Entscheidung wurde einvernehmlich von den in der Region engagierten Initiativen gegen Rechtsextremismus getroffen:
• Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus
• Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus Celle
• Bündnis gegen Rechtsextremismus Eschede
Wir erwarten, dass auch die NPD ihre Aktion für Samstag ruhen lässt. Alles andere wäre angesichts der hohen Zahl Corona-Neuinfizierter unverantwortlich. Wir gehen davon aus, dass die Polizei den NPD-Hof im Blick behält und im Fall von Missachtung geltender Corona-Regeln auch sofort einschreitet.
Die Entscheidung, am Samstag nicht vor den NPD-Hof zu ziehen, ist uns nicht leichtgefallen. Unser Ziel ist es, die vielen, jährlich sich wiederholenden Neonazi-Treffen auf dem NPD-Hof in Eschede zu verhindern. Dort trifft sich bereits seit vielen Jahren die norddeutsche Neo-Nazi-Elite, um Verbindungen zu festigen, Aktionen zu planen, sowie „rechte Erlebniswelten“ zu schaffen. Diese nach Außen harmlos wirkenden Veranstaltungen laufen unter dem Deckmantel „Brauchtumsveranstaltungen“. Die Sonnwendfeiern im Juni und Dezember, sowie die „Reichserntefeste“ im September dienen in Wirklichkeit aber dazu, traditionelle NS-Ideologie zu leben und zu verbreiten. Mit unseren Demonstrationen und Protestaktionen wollen wir die Öffentlichkeit auf jedes dieser Treffen aufmerksam machen. Wir klären auf und fordern ein Ende der rechtsextremen Treffen auf dem NPD-Hof in Eschede.
Mit freundlichen Grüßen,
Wilfried Manneke
Samstag, 25. September 2021, 14.00 Uhr, in Eschede
Demo vorm NPD-Zentrum gegen rechtsextremes Erntefest
Treffpunkt am Escheder Bahnhof.
Schon seit Jahren finden auf dem Hof des NPD-Aktivisten Joachim Nahtz große Neonazi-Treffen statt. Besonders die „Sonnwendfeiern“ und das „Erntefest“ haben eine lange Tradition. Die Neonazis bezeichnen diese Feste als „Brauchtumsfeiern“. Ihr eigentliches Ziel ist es aber, auf diesen Zusammenkünften der norddeutschen Neonazi-Szene Kontakte zu pflegen, Termine abzusprechen und neue Aktionen vorzubereiten. Somit sind diese „Brauchtumsfeiern“ alles andere als harmlos.
Vor zwei Jahren hat die NPD Niedersachsens den Hof gekauft. Die Treffen auf dem Hof haben dadurch eine neue Qualität erhalten. Das ist für uns ein Grund mehr, unsere Demonstrationen nicht mehr an der Hermannsburger Straße (L281) durchzuführen. Das ist immerhin noch 1,7 km vom Hof entfernt. Jetzt stehen wir bis auf 150 Meter direkt vorm Hof. Das hat uns keine Behörde erlaubt, sondern das haben wir durch eine Klage vorm Verwaltungsgericht erreicht.
Die Besucher auf dem NPD-Hof sind eben nicht die netten Jungs von nebenan. Es sind Hardcore-Nazis. Sie gehören zum harten Kern der extremen Rechten in Norddeutschland. Deshalb protestieren wir jedes Mal, wenn Rechtsextreme dort zusammenkommen, vor allem gegen die menschenverachtende Ideologie der extremen Rechten.
Unsere Demonstrationen gegen die Treffen auf dem NPD-Hof Nahtz werden von einer politisch breit aufgestellten, vielfältigen, aber entschlossenen Allianz getragen werden. Zu diesem breiten Spektrum gehören Gewerkschafter und Kirchenleute, Angehörige verschiedenster Parteien, Initiativgruppen gegen Rechtsextremismus, auch „Omas gegen Rechts“ und Leute aus dem „Bunten Haus“ Celle. Wir repräsentieren auf unseren Demos eine große Spannweite der Gesellschaft. Die Behauptung "gegen Rechte demonstrieren ja nur Linke“ ist reine NPD-Propaganda. Die Rechtsextremen versuchen mit diesem Argument darüber hinwegzutäuschen, dass die überwiegende Mehrheit unserer Gesellschaft rechtsextremes Gedankengut deutlich ablehnt.
Route
- Unser Demonstrationszug führt vom Escheder Bahnhof zur Kreuzung "Zum Finkenberg / Am Dornbusch" auf der Hermannsburger Straße. Dort findet eine Zwischenkundgebung statt.
- Weiter geht’s auf dem Feldweg "Zum Finkenberg" bis zur NPD-Hofstelle. In Sicht- und Hörweite werden wir dort unseren Protest und Unmut äußern, wo er auch hingehört.
- Anschließend geht es zurück zum Bahnhof. Dort endet unsere Demo.
Ansprachen
- Jürgen Uebel (Bad Nenndorf ist bunt / Bündnis gegen Rechtsextremismus e.V.)
- Wilfried Manneke (Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus)
- Dirk Garvels (Deutscher Gewerkschaftsbund / Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus)
Freitag, 28. August 2021, ab 15.00 Uhr vor dem Bürgerhaus in Unterlüß
Mahnwache gegen AFD-Veranstaltung in Unterlüß
Am Freitagnachmittag will die AFD im Bürgerhaus in Unterlüß eine Veranstaltung durchführen. Eigentlich sollte diese AFD-Veranstaltung ursprünglich in Uelzen stattfinden. Dort hat die AFD aber keinen Raum bekommen. Außerdem waren in Uelzen Proteste angekündigt worden. So hat sich die AFD schließlich für das Bürgerhaus in Unterlüß entschieden.
Aber auch in Unterlüß wird es Proteste geben. Die Initiativen "Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus" und "Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus“ haben für Freitagnachmittag eine Mahnwache angemeldet. Sie beginnt um 15.00 Uhr vorm Bürgerhaus in Unterlüß, an der Ecke Hermannsburger Straße / Waldstraße.
Mit radikalen Forderungen wie einem EU-Austritt Deutschlands und einer komplett anderen Corona-Politik zieht die AfD in den Bundestagswahlkampf. Auch in der Flüchtlingspolitik verschärft sich weiter ihr Kurs. Entwickelt sich die AFD immer mehr zur "neuen NPD“?
Bei der Kommunalwahl im thüringischen Wartburgkreis rief die NPD zur Unterstützung der AFD auf und verzichtete „im Sinne der patriotischen Kräftebündelung" auf eigene Kandidaten. Der Parteitag der AFD in Dresden habe deutlich gezeigt, dass sich die Partei programmatisch der NPD immer weiter annähere und in einigen wesentlichen Punkten kaum mehr von der NPD unterscheide, heißt es auf der Facebook-Seite des NPD-Kreisverbandes.
Drei Gründe, warum wir uns der "Alternative für Deutschland“ (AFD) in den Weg stellen:
1. Hetze gegen Geflüchtete
Die Alternative für Deutschland hetzt derzeit vor allem gegen Geflüchtete. Gezielt stellt sie dabei Zuwanderung und Flucht als gesteuerte und von Regierung, Opposition und Medien geförderte Bedrohung für Menschen, Land und Kultur dar. Sie verbreitet nationalistische, völkische Hetze und organisiert soziale Unzufriedenheit.
2. Gegen Demokratie und Teilhabe
Die AfD gibt vor, für Teilhabe und Demokratie zu kämpfen, weil sie für Volksentscheide ist. Tatsächlich will die AfD genau die Elemente der Demokratie schwächen oder abschaffen, die für die Interessenvertretung von Opposition und Minderheiten wichtig sind. Sie will dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, Landeszentralen für politische Bildung, genauso wie Stiftungen oder Projekten gegen Diskriminierung und Nazis die Mittel entziehen.
3. Sexistisches Familienbild
Die AfD behauptet, dass sie sich für Familien einsetzt. Gemeint sind damit Vater-Mutter-Kind-Familien und darin vor allem die Männer. Damit schließt sie einen riesigen Teil der Gesellschaft aus.
Unsere Alternative heißt: Solidarität.
Wir wollen eine Welt, in der alle ohne Angst verschieden sein können, in der Kindern ohne Furcht oder Hass aufwachsen und in der alle die gleichen Rechte haben und die gesellschaftliche Unterstützung erfahren, die sie brauchen.
Wir trauern um
Esther Bejarano
Esther Bejarano überlebte Auschwitz und das KZ Ravensbrück, weil sie im Mädchenorchester spielte. Bis kurz vor ihrem Tod erzählte sie jungen Menschen von den Nazi-Verbrechen – und fürchtete mehr denn je eine Wiederkehr des Schreckens.
Zweimal ist Esther Bejarano gemeinsam mit der Rapgruppe „Microphone Mafia“ auch in Celle aufgetreten, und war 2010 und 2014. Der damalige Celle Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende war Schirmherr. Ihren geplanten dritten Auftritt am 30. Juni 2021 in der CD-Kaserne Celle musste Esther Bejarano aus gesundheitlichen Gründen absagen.
Am 10. Juli 2021 ist Esther Bejarano im Alter von 96 Jahren in Hamburg verstorben. Eine engagierte, wichtige und laute Stimme gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus ist verstummt.
______________________________________________________________
Sonntag, 8. August 2021, 18.00 Uhr
Mein Leben als Jüdin in Deutschland
Vortrag von Klara Sophie Kohn im "Evangelischen Bildungszentrum Hermannsburg"
An vielen Orten in Deutschland steht in diesem Jahr der Israel-Sonntag, der 8. August, im Zeichen von „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“. Auch wenn es in Hermannsburg keine jüdische Gemeinde gibt, so wollen wir als Christen doch auch hier Anteil nehmen an diesem jüdischen Festjahr und – trotz Corona – mit einer Zusammenkunft ein Zeichen der Verbundenheit und Solidarität geben. Als Gesprächspartnerin haben wir mit Klara Sophie Kohn, eine Vertreterin der jungen Generation in der „Liberalen Jüdischen Gemeinde“ in Hannover eingeladen, die bereit ist, uns Einblick in ihre Erfahrungen als junge Jüdin zu geben und auf unsere Fragen einzugehen. In einem Interview in der „Evangelischen Zeitung“ vom 21. März wurde sie bereits vorgestellt und hatte dadurch unsere Aufmerksamkeit gefunden. Zu ihrem Vortrag „Mein Leben als Jüdin in Deutschland“ und einem anschließenden Gespräch wird am Sonntag, 8.August, um 18.00 Uhr in das Ev. Bildungszentrum eingeladen. Die Teilnehmerzahl ist bei Beachtung der Corona-Vorschriften auf 50 begrenzt. Unterstützt wird der Abend dankenswerterweise vom Evangelischen Missionswerk in Niedersachsen (ELM) und vom Evangelischen Bildungszentrum Hermannsburg (EBH)
Veranstalter: Arbeitskreis Christen und Juden in Hermannburg
- Begrüßung: Dr. Albrecht Schack
- Moderation: Wilfried Manneke
- Evang. Bildungszentrum Hermannsburg, 29320 Hermannsburg
Nie wieder Krieg,
nie wieder Faschismus!
Demo am Samstag, dem 8. Mai 2021, in Eschede. Treffpunkt: 14.00 Uhr, an der Kreuzung: Hermannsburger Straße / Zum Finkenberg.
Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa durch die Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Sechs Jahre Krieg und mehr als 60 Millionen Tote: Als am 8. Mai 1945 um 23.01 Uhr die Gesamtkapitulation in Kraft trat, endete die nationalsozialistische Terrorherrschaft endgültig. Deshalb wird der 8. Mai auch "Tag der Befreiung vom NS-Regime" bezeichnet.
Bis heute bemühen sich Rechtsextreme, den 8. Mai zu vereinnahmen. Bereits seit den 1950er Jahren versuchen sie, den Nationalsozialismus zu rehabilitieren, indem sie die kriegstreibende, kriegsauslösende und Krieg führende Politik des NS-Regimes bestreiten oder relativieren. Sie leugnen die Schuld der Regierung Adolf Hitlers am Zweiten Weltkrieg. Die Zeit des Nationalsozialismus wird dagegen als “tugendhafter und ehrenvoller Zeitabschnitt” dargestellt. Versuche, die deutsche Kriegsschuld zu relativieren, finden auch in der Neuen Rechten Zustimmung.
Am Tag der Befreiung vom NS - Regime führen wir in Eschede eine Demo durch. Sie beginnt am 8. Mai 2021, um 14.00 Uhr, am altbekannten Treffpunkt "Am Schweinestall“ (Kreuzung: Hermannsburger Straße - L281 - Im Dornbusch / Zum Finkenberg). Von dort aus gehen wir zum Hof Nahtz, dem Zentrum der verfassungsfeindlichen und den Nationalsozialismus verherrlichenden NPD. Wir erinnern an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs mit seinen über 60 Millionen Toten. Wir erinnern an Millionen Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und Andersdenkende, die wegen der menschenverachtenden und faschistischen Ideologie des NS-Regime verfolgt und ermordet wurden.
Redner*innen:
- Wilfried Manneke (Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus)
- Diana Gring (Gedenkstätte Bergen-Belsen)
- Enno Stünkel (Celler Netzwerk gegen Antisemitismus)
- Kirsten Lühmann (Mitglied des Deutschen Bundestages)
Jahrestag der Ermordung von Arkan Hussein Khalaf
Am 7. April 2021 jährt sich der Todestag des êzîdischen Jugendlichen Arkan Hussein Khalaf zum ersten Mal. Wir, die Initiative „In Gedenken an Arkan“, in der sich unterschiedliche Gruppen und Einzelpersonen aus Celle organisieren, rufen zur Beteiligung am (dezentralen) Gedenken auf.
Zum Jahrestag der Ermordung am 7. April ist um 16:30 Uhr im Celler Triftpark eine Gedenkveranstaltung mit Demonstration geplant. Bitte Blumen oder Kerzen mitbringen!
Mit möglichst vielen Menschen aus der Celler Stadtgesellschaft wollen wir der Familie und den Freund_innen von Arkan unsere Anteilnahme ausdrücken, für die Hintergründe solcher Gewalttaten – wie Rassismus und Diskriminierung – sensibilisieren und einen langfristigen Ort des Gedenkens an Arkan schaffen. Aufgrund der aktuellen Situation rufen wir außerdem zu vielfältigen dezentralen Aktionen an anderen Orten auf, um Arkan zu gedenken.
Außerdem rufen wir am 7. April um 20 Uhr zu einem Twitterstorm unter dem #GerechtigkeitfürArkan auf.
Arkan Hussein Khalaf floh mit seiner Familie aufgrund des Genozids an den Êzîd*innen in Şengal, Nordirak, durch den sogenannten IS im Jahr 2014 nach Celle. Wenige Jahre später wurde er in Celle am 7. April 2020 von einem Mann mit einem Messer getötet. Diese brutale Gewalttat ereignete sich kurz nach den rassistischen Morden in Hanau. Für die in Celle lebenden Êzîd_innen ist mit der Tat die schreckliche Erkenntnis verbunden, auch in Deutschland nicht sicher vor tödlicher Gewalt zu sein.
„Wir sind über das Wasser gekommen und hier im Blut ertrunken.“ (Halime Hussein Khalaf) - Die Worte von Arkans ältester Schwester.
Alle Aktivitäten finden mit Rücksicht auf coronabedingte Hygiene- und Abstandsmaßnahmen statt.
Bei Fragen erreicht ihr uns unter folgender Email Adresse: [email protected]
Initiative „In Gedenken an Arkan“
Rückblick auf die Demo am 19. Juni 2021 in Eschede
Persönlicher Bericht
über die Eskalation
vorm NPD-Hof
Bei 33 °C in brütender Hitze kam nach 1,7 km Fußmarsch der Demonstrationszug zum Halt vor Hof Nahtz. Da standen wir dann erst mal im Staub, vom Zaun zum NPD-Zentrum durch eine Reihe Polizisten in voller Montur getrennt. Hinter dem Zaun grinsend und den Polizeischutz genießend ein verurteilter Rechtsterrorist, ein NPD-Fotograf, der Landesvorsitzende der NPD Niedersachsens und die ehemaligen Hofbesitzer.
Die Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen hatte versprochen, dass keine Gewalt von ihr ausgehen würde. Aber Mitglieder anderer Antifaschistischer Gruppen hielten sich nicht an die Absprache. Sie hatten sich doch etwas überlegt, und zwar mit einer Wasserpistole über den Zaun die „Nazis“ mit Wasser zu bespritzen. Symbolhaft. Ist ja an sich auch harmlos.
Leider war das Missverständnis vorprogrammiert: die Polizisten wurden überrascht und deuteten dies als Ansatz, den Zaun zu überklettern. Sie setzten Pfefferspray gegen die Antifa-Demonstranten ein, die sich dann wehrten. Die Rangelei währte nur kurz. Bald stand man sich wieder friedlich gegenüber, bis der Zug nach einer Weile wendete und den Rückweg antrat.
- - - - -
Die Autorin stellt sich vor:
Dies ist mein sehr persönlicher Bericht. Ich arbeite mit im „Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus“. Nennt mich OmaGegenRechts, das passt zu meinem Alter, meinem Kleid und meinem Strohhut. Meinen Namen nenne ich hier nicht. Die Rechten machen keinen Spaß, wenn jemand sich gegen sie wendet. Und: klar mache ich weiter, bei der nächsten Demo bin ich dabei. „Ich bin auch antifa... :-)“ Das T-Shirt ist Programm!
Kunstaktion gegen den NPD-Hof in Eschede
Samstag, 10. Juli 2021, 11.00 Uhr, Eschede, an der Abbiegung zum NPD-Hof Nahtz, an der L 281, Kreuzung „Zum Finkenberg / Am Dornbusch“
HIER NICHT
Unser Protest gegen das Treiben auf dem NPD-Hof in Eschede wird immer phantasievoller. Diesmal erhalten wir Unterstützung von Künstler*innen aus Hamburg. Wir laden ein, am Samstag, dem 10. Juli 2021, um 11.00 Uhr, nach Eschede zu kommen. An der Abbiegung zum NPD-Hof Nahtz, an der L 281, Kreuzung „Zum Finkenberg / Am Dornbusch“ präsentieren Künstler*innen aus Hamburg ihre Kunstaktion: HIER NICHT
Lavanya Honeyseeda / Gesang
Janosch Pangritz / Schlagzeug
Zum Projekt:
Die Kunstinstallation von Uwe Schloen, eine große Bleiplatte mit dem Schriftzug HIER NICHT, aufgestellt in Eschede neben dem "Schweinestall", bietet Anlass, sich mit dem Wirken der rechtsradikalen Szene ins Verhältniss zu setzen. Dazu der Künstler: „HIER NICHT - Durch die Aussparung dessen, was hier nicht passiert, bleibt ein Freiraum, der gefüllt werden kann. Es steht aber auch eine Verweigerungshaltung dahinter. Nicht mitmachen, man behält sich eine eigene Meinung vor. Hier wird selbst gedacht.“ www.uwe-schloen.de
Diese Arbeit von Uwe Schloen stand bisher vor der Hamburger Hauptkirche St. Petri. Anlass der Aufstellung war das Gedenken an Dietrich Bonhoeffers Ermordung vor 75 Jahren. Dazu der Film: https://www.youtube.com/watch?v=esnFtRTbBU0
Veranstalter:
Axel Richter, Leitung KunstHaus am Schüberg / Ev.-Luth Kirchenkreis Hamburg- Ost
http://www.haus-am-schueberg.de/bildungszentrum/kunsthaus/
NPD-Zentrum in Eschede schließen!
Demo gegen rechtsextremes Treiben auf dem NPD-Hof. Samstag, 19. Juni 2021, ab 13.00 Uhr, Bahnhof Eschede.
Immer wieder finden auf dem NPD-Hof in Eschede Neonazi-Treffen statt. Besonders die „Sonnwendfeiern“ und das „Erntefest“ haben schon eine lange Tradition. Die Neonazis bezeichnen diese Feste als Brauchtumsfeiern. Ihr eigentliches Ziel ist es aber, auf diesen Zusammenkünften der norddeutschen Neonazi-Szene Kontakte zu pflegen, Termine abzusprechen und neue Aktionen vorzubereiten. Somit sind diese „Sonnwendfeiern“ alles anderes als harmlos. Deshalb protestieren wir auch heftig gegen diese Treffen. Wegzuschauen wäre das völlig falsche Signal. Dort, wo Neonazis ungestört handeln können, machen sie sich breit. Ihre Szene verfestigt sich und sie nutzen die Gelegenheit, besonders junge Leute in ihre Kreise zu ziehen. Wir fordern daher, dass NPD-Zentrum in Eschede zu schließen. Die Situation ist für die Menschen in Eschede und Umgebung unerträglich. Es muss gehandelt werden!
In einem Offenen Brief wenden wir uns an Innenminister Pistorius mit der Forderung, das NPD-Zentrum in Eschede zu schließen! Unsere Forderung ist schon von 40.000 Personen unterschrieben worden. Die Petition kann auch jetzt noch unterschrieben werden. Neben unserer Aktion auf change.org/npd-zentrum-eschede sind auch Unterschriftenlisten im Umlauf. Unser Widerstand wird anhalten und wachsen bis zu einem Verbot der rechtsextremen Aktivitäten auf dem Hof. Das NPD-Zentrum in Eschede muss geschlossen werden!
Redner*innen auf der Demo am 19. Juni 2021 in Eschede:
· Dr. Stephanie Springer (Präsidentin Landeskirchenamt Hannover)
· Johanna Ottermann (Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus)
· Andreas Nolte (Landessprecher der VVN- BdA)
· Olaf Meyer (Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen)
· Vertreter*in der Initiative "In Gedenken an Arkan“