Montag, 13. Dezember 2021, 18.00 Uhr, Online-Veranstaltung
NPD-Hof in Eschede -
Nur eine Randnotiz?
- Zoom-Veranstaltung mit Andrea Röpke und Olaf Meyer
- Montag, 13. Dezember 2021, 18:00 Uhr
Liebe Aktive gegen Rechts,
Wir haben uns entschieden die Info-Veranstaltung zum aktuellen Stand in Eschede und der NPD auf dem ehemaligen Hof Nahtz nicht in Präsenz durchzuführen. Die steigenden Corona-Zahlen und die zusätzliche Virusvariante Omikron, von der noch niemand so richtig weiß wie die einzuschätzen ist, lassen es aus unserer Sicht nicht mehr verantworten, öffentliche Veranstaltungen in relativ kleinen Räumen durchzuführen. Auch wenn wir die 2G+ Regel anwenden würden, hätten wir kein gutes Gefühl. Wir bitten um Verständnis.
Deshalb wird die Veranstaltung als Zoom Videokonferenz organisiert. Hierzu bekommen alle, die sich anmelden, einen Link, um sich einzuloggen. Der Vorteil ist, dass wir deutlich mehr Interessierte erreichen können. Weit über den Landkreis Celle hinaus. Teilen, Teilen, Teilen!!!
Der Escheder Nahtz-Hof hat sich zum zentralen Anlaufpunkt für Neonazis in der Lüneburger Heide etabliert. Zu den Sonnenwendfeiern und Erntefesten reisen aus der Region und darüber hinaus viele Neonazis mit ihren Kindern und Familien an. Das geht schon seit vielen Jahren so. In der Vergangenheit fanden auf dem Hof des NPD-Bauern, Joachim Nahtz, Zeltlager und Brauchtumsveranstaltungen der verbotenen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ), der Jungen Nationaldemokraten, der NPD sowie von regionalen Gruppen wie den „Düütschen Deerns“ statt. Immer wieder sind bei den Zusammenkünften Kinder und Jugendliche – auch aus der Umgebung – dabei. Seitdem die NPD den Hof 2019 gekauft hat, besteht die berechtigte Sorge, dass die NPD in Eschede eine Basis für die Rechte Szene etabliert. Das bedeutet, dass sich die rechtsextreme Szene nun direkt vor Ort regelmäßig trifft und Einfluss auf das Leben der Menschen im Ort nimmt. Als scheinbar „Nette Nachbarn von nebenan“ nehmen sie Platz im Alltagsleben in Eschede. Zuletzt griff die NPD die vermeintliche „Corona-Diktatur“ auf und demonstrierte gegen die Maßnahmen – auch hier in Celle! Das Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus, Escheder Nazigegner sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord-Ost- Niedersachsen machen seit Jahren auf den gefährlichen politischen Charakter völkischer Feiern auf dem NPD-Hof aufmerksam. Das Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus informiert über die Entwicklung auf dem Hof Nahtz. Dazu haben wir Andrea Röpke (Journalistin Rechtsextremismus) und Olaf Meyer (Aktivist) eingeladen. Beide zeigen sowohl Hintergründe als auch Erfahrungen mit diesen Gruppen in Eschede auf.
Dirk Garvels, DGB-Kreisvorsitzender Celle
Corona-bedingt:
Absage der Demo am 18. Dezember 2021 in Eschede
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
die Demo gegen die rechtsextreme Sonnwendfeier am kommenden Samstag, die vom Escheder Bahnhof zum NPD-Hof führen sollte, ist von uns abgesagt worden. Grund unserer Entscheidung ist die aktuelle Situation der Corona-Pandemie. Die Entscheidung wurde einvernehmlich von den in der Region engagierten Initiativen gegen Rechtsextremismus getroffen:
• Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus
• Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus Celle
• Bündnis gegen Rechtsextremismus Eschede
Wir erwarten, dass auch die NPD ihre Aktion für Samstag ruhen lässt. Alles andere wäre angesichts der hohen Zahl Corona-Neuinfizierter unverantwortlich. Wir gehen davon aus, dass die Polizei den NPD-Hof im Blick behält und im Fall von Missachtung geltender Corona-Regeln auch sofort einschreitet.
Die Entscheidung, am Samstag nicht vor den NPD-Hof zu ziehen, ist uns nicht leichtgefallen. Unser Ziel ist es, die vielen, jährlich sich wiederholenden Neonazi-Treffen auf dem NPD-Hof in Eschede zu verhindern. Dort trifft sich bereits seit vielen Jahren die norddeutsche Neo-Nazi-Elite, um Verbindungen zu festigen, Aktionen zu planen, sowie „rechte Erlebniswelten“ zu schaffen. Diese nach Außen harmlos wirkenden Veranstaltungen laufen unter dem Deckmantel „Brauchtumsveranstaltungen“. Die Sonnwendfeiern im Juni und Dezember, sowie die „Reichserntefeste“ im September dienen in Wirklichkeit aber dazu, traditionelle NS-Ideologie zu leben und zu verbreiten. Mit unseren Demonstrationen und Protestaktionen wollen wir die Öffentlichkeit auf jedes dieser Treffen aufmerksam machen. Wir klären auf und fordern ein Ende der rechtsextremen Treffen auf dem NPD-Hof in Eschede.
Mit freundlichen Grüßen,
Wilfried Manneke
Samstag, 25. September 2021, 14.00 Uhr, in Eschede
Demo vorm NPD-Zentrum gegen rechtsextremes Erntefest
Treffpunkt am Escheder Bahnhof.
Schon seit Jahren finden auf dem Hof des NPD-Aktivisten Joachim Nahtz große Neonazi-Treffen statt. Besonders die „Sonnwendfeiern“ und das „Erntefest“ haben eine lange Tradition. Die Neonazis bezeichnen diese Feste als „Brauchtumsfeiern“. Ihr eigentliches Ziel ist es aber, auf diesen Zusammenkünften der norddeutschen Neonazi-Szene Kontakte zu pflegen, Termine abzusprechen und neue Aktionen vorzubereiten. Somit sind diese „Brauchtumsfeiern“ alles andere als harmlos.
Vor zwei Jahren hat die NPD Niedersachsens den Hof gekauft. Die Treffen auf dem Hof haben dadurch eine neue Qualität erhalten. Das ist für uns ein Grund mehr, unsere Demonstrationen nicht mehr an der Hermannsburger Straße (L281) durchzuführen. Das ist immerhin noch 1,7 km vom Hof entfernt. Jetzt stehen wir bis auf 150 Meter direkt vorm Hof. Das hat uns keine Behörde erlaubt, sondern das haben wir durch eine Klage vorm Verwaltungsgericht erreicht.
Die Besucher auf dem NPD-Hof sind eben nicht die netten Jungs von nebenan. Es sind Hardcore-Nazis. Sie gehören zum harten Kern der extremen Rechten in Norddeutschland. Deshalb protestieren wir jedes Mal, wenn Rechtsextreme dort zusammenkommen, vor allem gegen die menschenverachtende Ideologie der extremen Rechten.
Unsere Demonstrationen gegen die Treffen auf dem NPD-Hof Nahtz werden von einer politisch breit aufgestellten, vielfältigen, aber entschlossenen Allianz getragen werden. Zu diesem breiten Spektrum gehören Gewerkschafter und Kirchenleute, Angehörige verschiedenster Parteien, Initiativgruppen gegen Rechtsextremismus, auch „Omas gegen Rechts“ und Leute aus dem „Bunten Haus“ Celle. Wir repräsentieren auf unseren Demos eine große Spannweite der Gesellschaft. Die Behauptung "gegen Rechte demonstrieren ja nur Linke“ ist reine NPD-Propaganda. Die Rechtsextremen versuchen mit diesem Argument darüber hinwegzutäuschen, dass die überwiegende Mehrheit unserer Gesellschaft rechtsextremes Gedankengut deutlich ablehnt.
Route
- Unser Demonstrationszug führt vom Escheder Bahnhof zur Kreuzung "Zum Finkenberg / Am Dornbusch" auf der Hermannsburger Straße. Dort findet eine Zwischenkundgebung statt.
- Weiter geht’s auf dem Feldweg "Zum Finkenberg" bis zur NPD-Hofstelle. In Sicht- und Hörweite werden wir dort unseren Protest und Unmut äußern, wo er auch hingehört.
- Anschließend geht es zurück zum Bahnhof. Dort endet unsere Demo.
Ansprachen
- Jürgen Uebel (Bad Nenndorf ist bunt / Bündnis gegen Rechtsextremismus e.V.)
- Wilfried Manneke (Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus)
- Dirk Garvels (Deutscher Gewerkschaftsbund / Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus)
Freitag, 28. August 2021, ab 15.00 Uhr vor dem Bürgerhaus in Unterlüß
Mahnwache gegen AFD-Veranstaltung in Unterlüß
Am Freitagnachmittag will die AFD im Bürgerhaus in Unterlüß eine Veranstaltung durchführen. Eigentlich sollte diese AFD-Veranstaltung ursprünglich in Uelzen stattfinden. Dort hat die AFD aber keinen Raum bekommen. Außerdem waren in Uelzen Proteste angekündigt worden. So hat sich die AFD schließlich für das Bürgerhaus in Unterlüß entschieden.
Aber auch in Unterlüß wird es Proteste geben. Die Initiativen "Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus" und "Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus“ haben für Freitagnachmittag eine Mahnwache angemeldet. Sie beginnt um 15.00 Uhr vorm Bürgerhaus in Unterlüß, an der Ecke Hermannsburger Straße / Waldstraße.
Mit radikalen Forderungen wie einem EU-Austritt Deutschlands und einer komplett anderen Corona-Politik zieht die AfD in den Bundestagswahlkampf. Auch in der Flüchtlingspolitik verschärft sich weiter ihr Kurs. Entwickelt sich die AFD immer mehr zur "neuen NPD“?
Bei der Kommunalwahl im thüringischen Wartburgkreis rief die NPD zur Unterstützung der AFD auf und verzichtete „im Sinne der patriotischen Kräftebündelung" auf eigene Kandidaten. Der Parteitag der AFD in Dresden habe deutlich gezeigt, dass sich die Partei programmatisch der NPD immer weiter annähere und in einigen wesentlichen Punkten kaum mehr von der NPD unterscheide, heißt es auf der Facebook-Seite des NPD-Kreisverbandes.
Drei Gründe, warum wir uns der "Alternative für Deutschland“ (AFD) in den Weg stellen:
1. Hetze gegen Geflüchtete
Die Alternative für Deutschland hetzt derzeit vor allem gegen Geflüchtete. Gezielt stellt sie dabei Zuwanderung und Flucht als gesteuerte und von Regierung, Opposition und Medien geförderte Bedrohung für Menschen, Land und Kultur dar. Sie verbreitet nationalistische, völkische Hetze und organisiert soziale Unzufriedenheit.
2. Gegen Demokratie und Teilhabe
Die AfD gibt vor, für Teilhabe und Demokratie zu kämpfen, weil sie für Volksentscheide ist. Tatsächlich will die AfD genau die Elemente der Demokratie schwächen oder abschaffen, die für die Interessenvertretung von Opposition und Minderheiten wichtig sind. Sie will dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, Landeszentralen für politische Bildung, genauso wie Stiftungen oder Projekten gegen Diskriminierung und Nazis die Mittel entziehen.
3. Sexistisches Familienbild
Die AfD behauptet, dass sie sich für Familien einsetzt. Gemeint sind damit Vater-Mutter-Kind-Familien und darin vor allem die Männer. Damit schließt sie einen riesigen Teil der Gesellschaft aus.
Unsere Alternative heißt: Solidarität.
Wir wollen eine Welt, in der alle ohne Angst verschieden sein können, in der Kindern ohne Furcht oder Hass aufwachsen und in der alle die gleichen Rechte haben und die gesellschaftliche Unterstützung erfahren, die sie brauchen.
Wir trauern um
Esther Bejarano
Esther Bejarano überlebte Auschwitz und das KZ Ravensbrück, weil sie im Mädchenorchester spielte. Bis kurz vor ihrem Tod erzählte sie jungen Menschen von den Nazi-Verbrechen – und fürchtete mehr denn je eine Wiederkehr des Schreckens.
Zweimal ist Esther Bejarano gemeinsam mit der Rapgruppe „Microphone Mafia“ auch in Celle aufgetreten, und war 2010 und 2014. Der damalige Celle Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende war Schirmherr. Ihren geplanten dritten Auftritt am 30. Juni 2021 in der CD-Kaserne Celle musste Esther Bejarano aus gesundheitlichen Gründen absagen.
Am 10. Juli 2021 ist Esther Bejarano im Alter von 96 Jahren in Hamburg verstorben. Eine engagierte, wichtige und laute Stimme gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus ist verstummt.
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Sonntag, 8. August 2021, 18.00 Uhr
Mein Leben als Jüdin in Deutschland
Vortrag von Klara Sophie Kohn im "Evangelischen Bildungszentrum Hermannsburg"
An vielen Orten in Deutschland steht in diesem Jahr der Israel-Sonntag, der 8. August, im Zeichen von „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“. Auch wenn es in Hermannsburg keine jüdische Gemeinde gibt, so wollen wir als Christen doch auch hier Anteil nehmen an diesem jüdischen Festjahr und – trotz Corona – mit einer Zusammenkunft ein Zeichen der Verbundenheit und Solidarität geben. Als Gesprächspartnerin haben wir mit Klara Sophie Kohn, eine Vertreterin der jungen Generation in der „Liberalen Jüdischen Gemeinde“ in Hannover eingeladen, die bereit ist, uns Einblick in ihre Erfahrungen als junge Jüdin zu geben und auf unsere Fragen einzugehen. In einem Interview in der „Evangelischen Zeitung“ vom 21. März wurde sie bereits vorgestellt und hatte dadurch unsere Aufmerksamkeit gefunden. Zu ihrem Vortrag „Mein Leben als Jüdin in Deutschland“ und einem anschließenden Gespräch wird am Sonntag, 8.August, um 18.00 Uhr in das Ev. Bildungszentrum eingeladen. Die Teilnehmerzahl ist bei Beachtung der Corona-Vorschriften auf 50 begrenzt. Unterstützt wird der Abend dankenswerterweise vom Evangelischen Missionswerk in Niedersachsen (ELM) und vom Evangelischen Bildungszentrum Hermannsburg (EBH)
Veranstalter: Arbeitskreis Christen und Juden in Hermannburg
- Begrüßung: Dr. Albrecht Schack
- Moderation: Wilfried Manneke
- Evang. Bildungszentrum Hermannsburg, 29320 Hermannsburg
Bild: Anna Jander
Nie wieder Krieg,
nie wieder Faschismus!
Demo am Samstag, dem 8. Mai 2021, in Eschede. Treffpunkt: 14.00 Uhr, an der Kreuzung: Hermannsburger Straße / Zum Finkenberg.
Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa durch die Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Sechs Jahre Krieg und mehr als 60 Millionen Tote: Als am 8. Mai 1945 um 23.01 Uhr die Gesamtkapitulation in Kraft trat, endete die nationalsozialistische Terrorherrschaft endgültig. Deshalb wird der 8. Mai auch "Tag der Befreiung vom NS-Regime" bezeichnet.
Bis heute bemühen sich Rechtsextreme, den 8. Mai zu vereinnahmen. Bereits seit den 1950er Jahren versuchen sie, den Nationalsozialismus zu rehabilitieren, indem sie die kriegstreibende, kriegsauslösende und Krieg führende Politik des NS-Regimes bestreiten oder relativieren. Sie leugnen die Schuld der Regierung Adolf Hitlers am Zweiten Weltkrieg. Die Zeit des Nationalsozialismus wird dagegen als “tugendhafter und ehrenvoller Zeitabschnitt” dargestellt. Versuche, die deutsche Kriegsschuld zu relativieren, finden auch in der Neuen Rechten Zustimmung.
Am Tag der Befreiung vom NS - Regime führen wir in Eschede eine Demo durch. Sie beginnt am 8. Mai 2021, um 14.00 Uhr, am altbekannten Treffpunkt "Am Schweinestall“ (Kreuzung: Hermannsburger Straße - L281 - Im Dornbusch / Zum Finkenberg). Von dort aus gehen wir zum Hof Nahtz, dem Zentrum der verfassungsfeindlichen und den Nationalsozialismus verherrlichenden NPD. Wir erinnern an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs mit seinen über 60 Millionen Toten. Wir erinnern an Millionen Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und Andersdenkende, die wegen der menschenverachtenden und faschistischen Ideologie des NS-Regime verfolgt und ermordet wurden.
Redner*innen:
- Wilfried Manneke (Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus)
- Diana Gring (Gedenkstätte Bergen-Belsen)
- Enno Stünkel (Celler Netzwerk gegen Antisemitismus)
- Kirsten Lühmann (Mitglied des Deutschen Bundestages)
Jahrestag der Ermordung von Arkan Hussein Khalaf
Am 7. April 2021 jährt sich der Todestag des êzîdischen Jugendlichen Arkan Hussein Khalaf zum ersten Mal. Wir, die Initiative „In Gedenken an Arkan“, in der sich unterschiedliche Gruppen und Einzelpersonen aus Celle organisieren, rufen zur Beteiligung am (dezentralen) Gedenken auf.
Zum Jahrestag der Ermordung am 7. April ist um 16:30 Uhr im Celler Triftpark eine Gedenkveranstaltung mit Demonstration geplant. Bitte Blumen oder Kerzen mitbringen!
Mit möglichst vielen Menschen aus der Celler Stadtgesellschaft wollen wir der Familie und den Freund_innen von Arkan unsere Anteilnahme ausdrücken, für die Hintergründe solcher Gewalttaten – wie Rassismus und Diskriminierung – sensibilisieren und einen langfristigen Ort des Gedenkens an Arkan schaffen. Aufgrund der aktuellen Situation rufen wir außerdem zu vielfältigen dezentralen Aktionen an anderen Orten auf, um Arkan zu gedenken.
Außerdem rufen wir am 7. April um 20 Uhr zu einem Twitterstorm unter dem #GerechtigkeitfürArkan auf.
Arkan Hussein Khalaf floh mit seiner Familie aufgrund des Genozids an den Êzîd*innen in Şengal, Nordirak, durch den sogenannten IS im Jahr 2014 nach Celle. Wenige Jahre später wurde er in Celle am 7. April 2020 von einem Mann mit einem Messer getötet. Diese brutale Gewalttat ereignete sich kurz nach den rassistischen Morden in Hanau. Für die in Celle lebenden Êzîd_innen ist mit der Tat die schreckliche Erkenntnis verbunden, auch in Deutschland nicht sicher vor tödlicher Gewalt zu sein.
„Wir sind über das Wasser gekommen und hier im Blut ertrunken.“ (Halime Hussein Khalaf) - Die Worte von Arkans ältester Schwester.
Alle Aktivitäten finden mit Rücksicht auf coronabedingte Hygiene- und Abstandsmaßnahmen statt.
Bei Fragen erreicht ihr uns unter folgender Email Adresse: [email protected]
Initiative „In Gedenken an Arkan“
Rückblick auf die Demo am 19. Juni 2021 in Eschede
Persönlicher Bericht
über die Eskalation
vorm NPD-Hof
Bei 33 °C in brütender Hitze kam nach 1,7 km Fußmarsch der Demonstrationszug zum Halt vor Hof Nahtz. Da standen wir dann erst mal im Staub, vom Zaun zum NPD-Zentrum durch eine Reihe Polizisten in voller Montur getrennt. Hinter dem Zaun grinsend und den Polizeischutz genießend ein verurteilter Rechtsterrorist, ein NPD-Fotograf, der Landesvorsitzende der NPD Niedersachsens und die ehemaligen Hofbesitzer.
Die Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen hatte versprochen, dass keine Gewalt von ihr ausgehen würde. Aber Mitglieder anderer Antifaschistischer Gruppen hielten sich nicht an die Absprache. Sie hatten sich doch etwas überlegt, und zwar mit einer Wasserpistole über den Zaun die „Nazis“ mit Wasser zu bespritzen. Symbolhaft. Ist ja an sich auch harmlos.
Leider war das Missverständnis vorprogrammiert: die Polizisten wurden überrascht und deuteten dies als Ansatz, den Zaun zu überklettern. Sie setzten Pfefferspray gegen die Antifa-Demonstranten ein, die sich dann wehrten. Die Rangelei währte nur kurz. Bald stand man sich wieder friedlich gegenüber, bis der Zug nach einer Weile wendete und den Rückweg antrat.
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Die Autorin stellt sich vor:
Dies ist mein sehr persönlicher Bericht. Ich arbeite mit im „Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus“. Nennt mich OmaGegenRechts, das passt zu meinem Alter, meinem Kleid und meinem Strohhut. Meinen Namen nenne ich hier nicht. Die Rechten machen keinen Spaß, wenn jemand sich gegen sie wendet. Und: klar mache ich weiter, bei der nächsten Demo bin ich dabei. „Ich bin auch antifa... :-)“ Das T-Shirt ist Programm!
Kunstaktion gegen den NPD-Hof in Eschede
Samstag, 10. Juli 2021, 11.00 Uhr, Eschede, an der Abbiegung zum NPD-Hof Nahtz, an der L 281, Kreuzung „Zum Finkenberg / Am Dornbusch“
HIER NICHT
Unser Protest gegen das Treiben auf dem NPD-Hof in Eschede wird immer phantasievoller. Diesmal erhalten wir Unterstützung von Künstler*innen aus Hamburg. Wir laden ein, am Samstag, dem 10. Juli 2021, um 11.00 Uhr, nach Eschede zu kommen. An der Abbiegung zum NPD-Hof Nahtz, an der L 281, Kreuzung „Zum Finkenberg / Am Dornbusch“ präsentieren Künstler*innen aus Hamburg ihre Kunstaktion: HIER NICHT
Lavanya Honeyseeda / Gesang
Janosch Pangritz / Schlagzeug
Zum Projekt:
Die Kunstinstallation von Uwe Schloen, eine große Bleiplatte mit dem Schriftzug HIER NICHT, aufgestellt in Eschede neben dem "Schweinestall", bietet Anlass, sich mit dem Wirken der rechtsradikalen Szene ins Verhältniss zu setzen. Dazu der Künstler: „HIER NICHT - Durch die Aussparung dessen, was hier nicht passiert, bleibt ein Freiraum, der gefüllt werden kann. Es steht aber auch eine Verweigerungshaltung dahinter. Nicht mitmachen, man behält sich eine eigene Meinung vor. Hier wird selbst gedacht.“ www.uwe-schloen.de
Diese Arbeit von Uwe Schloen stand bisher vor der Hamburger Hauptkirche St. Petri. Anlass der Aufstellung war das Gedenken an Dietrich Bonhoeffers Ermordung vor 75 Jahren. Dazu der Film: https://www.youtube.com/watch?v=esnFtRTbBU0
Veranstalter:
Axel Richter, Leitung KunstHaus am Schüberg / Ev.-Luth Kirchenkreis Hamburg- Ost
http://www.haus-am-schueberg.de/bildungszentrum/kunsthaus/
NPD-Zentrum in Eschede schließen!
Demo gegen rechtsextremes Treiben auf dem NPD-Hof. Samstag, 19. Juni 2021, ab 13.00 Uhr, Bahnhof Eschede.
Immer wieder finden auf dem NPD-Hof in Eschede Neonazi-Treffen statt. Besonders die „Sonnwendfeiern“ und das „Erntefest“ haben schon eine lange Tradition. Die Neonazis bezeichnen diese Feste als Brauchtumsfeiern. Ihr eigentliches Ziel ist es aber, auf diesen Zusammenkünften der norddeutschen Neonazi-Szene Kontakte zu pflegen, Termine abzusprechen und neue Aktionen vorzubereiten. Somit sind diese „Sonnwendfeiern“ alles anderes als harmlos. Deshalb protestieren wir auch heftig gegen diese Treffen. Wegzuschauen wäre das völlig falsche Signal. Dort, wo Neonazis ungestört handeln können, machen sie sich breit. Ihre Szene verfestigt sich und sie nutzen die Gelegenheit, besonders junge Leute in ihre Kreise zu ziehen. Wir fordern daher, dass NPD-Zentrum in Eschede zu schließen. Die Situation ist für die Menschen in Eschede und Umgebung unerträglich. Es muss gehandelt werden!
In einem Offenen Brief wenden wir uns an Innenminister Pistorius mit der Forderung, das NPD-Zentrum in Eschede zu schließen! Unsere Forderung ist schon von 40.000 Personen unterschrieben worden. Die Petition kann auch jetzt noch unterschrieben werden. Neben unserer Aktion auf change.org/npd-zentrum-eschede sind auch Unterschriftenlisten im Umlauf. Unser Widerstand wird anhalten und wachsen bis zu einem Verbot der rechtsextremen Aktivitäten auf dem Hof. Das NPD-Zentrum in Eschede muss geschlossen werden!
Redner*innen auf der Demo am 19. Juni 2021 in Eschede:
· Dr. Stephanie Springer (Präsidentin Landeskirchenamt Hannover)
· Johanna Ottermann (Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus)
· Andreas Nolte (Landessprecher der VVN- BdA)
· Olaf Meyer (Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen)
· Vertreter*in der Initiative "In Gedenken an Arkan“