Gemeinsam gegen Rechts – für ein vielfältiges Celle
- Demo am Samstag, dem 20. Januar 2024, um 15.00 Uhr, auf dem Vorplatz der Congress Union.
- Unser Demonstrationszug führt durch die Celler Innenstadt und endet vorm Celler Schloss.
Eine Gesellschaft voller Neid, Hass und Hetze. Ist das unsere Vorstellung, wie wir miteinander leben wollen? Wir sagen “nein” und sind uns sicher, dass wir eine große Mehrheit in der Gesellschaft bilden, die für Vielfalt, für ein Miteinander und für ein solidarisches Zusammenleben steht. Hier und an vielen anderen Orten der Republik stehen wir für Menschlichkeit, Solidarität, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Vielfalt ein. Wir bekämpfen Rassismus, Ausgrenzung, jede Form von Gewalt und Hass gegenüber anderen Menschen und vor allem gegenüber Minderheiten in der Gesellschaft.
Die Recherchen von CORRECTIV e.V. hat vielen die Augen geöffnet. Was Antifaschist*innen bereits seit vielen Jahren sagen und andere Recherchen der Vergangenheit zeigen, ist, dass die AfD nicht nur menschenverachtend und verfassungsfeindlich ist, sondern alte Bestrebungen einer „deutschen Gesellschaft“ wieder das Wort reden. Und gemeint ist hier, dass unerwünschte Menschen, politisch, religiös wie aufgrund anderer „nicht gewünschter“ Eigenschaften aus dem Land vertrieben werden sollen. Diese Partei, die auch hier in Celle im Stadtrat und im Kreistag vertreten ist, ist eine Partei, die keine Legitimation hat, auf Grundlage einer freiheitlichen demokratischen Grundordnung existieren zu dürfen. Das muss den Menschen, die dieser Partei die Stimme geben, klar sein!
Sie bietet keine Antworten und schon gar keine Alternative. Macht die Bundesregierung sicherlich derzeit keine gute Politik, schon gar nicht in ihrer Kommunikation, so sind die Herausforderungen enorm und kaum mit kleinen Schritten und Maßnahmen in den Griff zu bekommen. Das ist aber kein Grund, den Bauernfängern bei jeder Gelegenheit hinterher zu rufen: „Genau, die Regierung muss weg!“ Rechtspopulisten wie die AfD bilden mit immer neuen Lügen und einfachen, in der Realität nicht umsetzbaren Programmen Nebelkerzen, die wir entlarven müssen.
Die Menschenrechte gelten bedingungslos für alle Menschen! Unsere Demokratie ist wehrhaft und muss es auch bleiben. Dafür stehen wir, auch wenn die Mittel einer freien Meinungsäußerung von anderen missbraucht werden. Toleranz und solidarisches Handeln sind die Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Wir wenden uns gegen rassistische Aussagen, die Ängste schüren sollen. Wir betrachten es als unsere demokratische Pflicht, dem Treiben der AfD entschieden entgegenzutreten.
Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rechts - für ein vielfältiges Celle!“ zeigen wir Haltung und ziehen eine Grenze gegen diese menschenfeindliche Ideologie. Die unterzeichnenden Organisationen, Verbände, Parteien und Vereine rufen alle demokratischen Kräfte auf, sich gemeinsam offen und sichtbar gegen jede Form des antidemokratischen, antisemitischen, rassistischen und völkischen Gedankenguts einzusetzen. Unterzeichner - Siehe https://www.solidarisches-celle.de/
Mit unserer Kundgebung am 20. Januar 2024 setzen wir ein klares Zeichen für unsere demokratisch-freiheitliche Grundordnung. Treffpunkt ist um 15.00 Uhr auf dem Vorplatz der Congress Union, um 15:30 Uhr startet ein Demonstrationszug durch die Celler Innenstadt. Die Demo wird auf dem Platz vor dem Celler Schloss mit einer abschließenden Kundgebung enden.
Kein ruhiges Hinterland
Demo gegen rechtsextreme Winter-Sonnwendfeier in Eschede am Samstag, dem 16. Dezember 2023, ab 13.00 Uhr.
Treffpunkt und Auftakt der Demo ist um 13.00 Uhr am Bahnhof in Eschede, anschließend Demonstrationszug zum NPD-Hof.
Von Pegida bis in die Parlamente, von Halle bis Hanau, von alltagsrassistischen Vorfällen über Hetze im Netz. In den vergangenen Jahren wurde besonders deutlich, welch eine Gefahr vom Rechtsextremismus ausgeht. Der Rechtsextremismus bedroht massiv unsere demokratischen Grundwerte, die Menschenrechte und unsere pluralistische Gesellschaft. Damit werden wir uns niemals abfinden.
Immer wieder finden auf dem NPD-Hof in Eschede Neonazi-Treffen statt. Besonders die „Sonnwendfeiern“ und das „Erntefest“ haben schon eine lange Tradition. Wir wollen den heutigen Nazis weder in Eschede noch sonst wo Raum lassen.
Route:
• Unser Demonstrationszug führt vom Escheder Bahnhof zur Kreuzung "Zum Finkenberg / Am Dornbusch" auf der Hermannsburger Straße. Dort findet eine Zwischenkundgebung statt.
• Weiter geht’s auf dem Feldweg "Zum Finkenberg" bis zur NPD-Hofstelle. In Sicht- und Hörweite werden wir dort unseren Protest und Unmut äußern, wo er auch hingehört.
Redner:
• Dirk-Ulrich Mende (SPD) Bundestagsabgeordneter
• Bernd Zobel (Bündnis 90/Die Grünen) Co-Vorsitzender des Kreisverbandes Celle
• Dr. Lars Röser-Israel (Ev.-luth. Kirchenkreis Celle).
Demo gegen rechtsextremes Erntedankfest in Eschede
Ministerpräsident Weil kommt
Beginn am Samstag, dem 30. September 2023, um 14.00 Uhr, vorm Bahnhof in Eschede.
Bereits seit über zwei Jahrzehnte finden auf dem früheren Hof des NPD-Aktivisten, Joachim Nahtz, große Neonazi-Treffen statt. Besonders die „Sonnwendfeiern“ und das „Erntefest“ haben eine lange Tradition. Die Neonazis bezeichnen diese Feste als „Brauchtumsfeiern“. Ihr eigentliches Ziel ist es aber, auf diesen Zusammenkünften der norddeutschen Neonazi-Szene Kontakte zu pflegen, Termine abzusprechen und neue Aktionen vorzubereiten. Somit sind diese „Brauchtumsfeiern“ alles andere als harmlos.
Vor vier Jahren hat die NPD Niedersachsens den Hof gekauft. Die Treffen auf dem Hof haben dadurch eine neue Qualität erhalten. Das ist für uns ein Grund mehr, jedes Mal, wenn Rechtsextreme dort zusammenkommen, vor dem Hof zu demonstrieren, vor allem gegen die menschenverachtende Ideologie der extremen Rechten.
Unsere Demonstrationen gegen die Treffen auf dem NPD-Hof werden von einer politisch breit aufgestellten, vielfältigen, aber entschlossenen Allianz getragen werden. Zu diesem breiten Spektrum gehören Gewerkschafter und Kirchenleute, Angehörige verschiedenster Parteien, Initiativgruppen gegen Rechtsextremismus, auch „Omas gegen Rechts“ und Leute aus dem „Bunten Haus“ Celle. Wir repräsentieren auf unseren Demos eine große Spannweite der Gesellschaft. Es ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die überwiegende Mehrheit unserer Gesellschaft rechtsextremes Gedankengut unmissverständlich ablehnt.
Route
- Unsere Demonstration beginnt mit einer Kundgebung vor dem Bahnhof in Eschede.
- Anschließend führt der Demonstrationszug zur Kreuzung "Zum Finkenberg / Am Dornbusch" auf der Hermannsburger Straße. Dort findet eine Zwischenkundgebung statt.
- Weiter geht’s auf dem Feldweg "Zum Finkenberg" bis zur NPD-Hofstelle. In Sicht- und Hörweite werden wir dort unseren Protest und Unmut äußern, wo er auch hingehört.
- Danach geht es zurück zum Bahnhof. Dort endet unsere Demo.
Ansprachen
- Niedersächsischer Ministerpräsident Stephan Weil
- Bürgermeister Heinrich Lange (Eschede)
- Superintendentin Dr. Andrea Burgk-Lempart (Kirchenkreis Celle)
- Behiye Uca (Kreisvorsitzende Partei DIE LINKE Celle)
- Wilfried Manneke (Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus)
Versammlungsleiter
- Dirk Garvels (Vorsitzender DGB-Kreisverband Celle)
Celle ist und bleibt solidarisch
Die AfD hält am 19. und 20. August ihren Landesparteitag in Celle ab. Celle wird jedoch kein ruhiges Refugium für die AfD. Wir stehen für ein freies, demokratisches Miteinander ein. Wir halten mit einer vielfältigen und entschlossenen Allianz dagegen und treten in Aktion. Celle ist bunt!
Demo gegen AFD-Landesparteitag in Celle
- 09.00 Uhr - Beginn der Demo am Bahnhof in Celle
- 10.00 Uhr - Kundgebung vor Congress Union in Celle
Als im Kern faschistische Partei verbreitet die AfD anhaltend und offen nationalistische und rassistische Hetze, Islamfeindlichkeit und Antifeminismus, Antisemitismus und Antiziganismus sowie andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Sie relativiert die Verbrechen des Nationalsozialismus und deutet die Erinnerungskultur um. Die AfD verleumdet demokratische Vereinigungen ebenso wie soziale Einrichtungen. Sie leugnet den menschengemachten Klimawandel und führt einen Kampf gegen die Freiheit von Wissenschaft, Kultur und Medien. Sie spaltet die Gesellschaft, bekämpft die Gleichberechtigung, befeuert Hass und Hetze.
Die AfD will ein „Europa der Vaterländer“ und meint dabei nationalistische Abgrenzung. Sie trägt diese Politik in das Europaparlament, den Bundestag sowie die Landes- und Kommunalparlamente. Die Folgen zeigen sich in der wachsenden Normalisierung von Ausgrenzung, Gewalt und Terror und in zunehmenden Angriffen auf Geflüchtete, jüdische und muslimische Gemeinden sowie Menschen mit Migrationsgeschichte und politisch Andersdenkende. Die AfD ist der parlamentarische Arm des rechten und rassistischen Terrors.
Wir wollen ein vielfältiges, solidarisches, sozial gerechtes Europa. Lasst nicht zu, dass diese Partei unwidersprochen einen symbolträchtigen Landesparteitag in Celle abhält! Wir fordern die Stadtgesellschaft, den Rat und die Verwaltung der Stadt auf, sich gegen den Parteitag und seine Inhalte auszusprechen. Kommt, setzen wir vor und während des Parteitages in Celle vielfältige und kreative Zeichen. Zeigen wir alle gemeinsam, dass die AfD, ihr hetzerischer Politikstil und ihr politisches Programm nicht willkommen sind!
Weitere Informationen über die Demo gegen den AFD-Landesparteitag in Celle unter https://www.solidarisches-celle.de/
Aufruf: Demo in Eschede
Samstag, 24. Juni 2023, 14.00 Uhr. Treffpunkt: Bahnhof in Eschede.
Die NPD hat sich einen neuen Namen zugelegt. 77 Prozent der Delegierten stimmten bei einem Bundesparteitag im sächsischen Riesa für die Umbenennung in „Die Heimat“. Die rechtsextreme Gruppierung wolle damit ein „neues Kapitel“ aufschlagen, hieß es in einer Erklärung. Sie verstehe sich als „Anti-Parteien-Bewegung und patriotischer Dienstleister“. Mit dem Namen bezieht sie sich auf einen Begriff, der nicht-ethnische Deutsche und in Deutschland lebende Zugewanderte ausschließt. Nachdem die NPD ihren Namen geändert hat, trägt auch der NPD-Hof in Eschede ab jetzt einen neuen Namen: HeimatHof Eschede. Das gibt die rechtsextreme Partei in einer Mitteilung bekannt: https://www.nsheute.com/aktivismus-gemeinschaft-der-heimathof-in-eschede/
Wer sind die Gegendemonstranten?
In der Mitteilung der Rechtsextremen ist auch von uns die Rede, den sog. Gegendemonstranten. Die Bezeichnung „Gegendemonstrant“ stört mich schon lange. Wir demonstrieren vor dem Nazi-Hof in Eschede für unsere freitlich-demokratische Grundordnung und für die Einhaltung der Menschenrechte. Wir setzen uns für Vielfalt und Toleranz ein. Wir halten dafür, dass alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion oder Herkunft Anerkennung und Respekt erfahren müssen und wertgeschätzt werden. Die Rechtsextremen dagegen treten diese Werte, die zum Kernbestand der Demokratie gehören, mit Füßen. Deshalb ist doch ganz klar, wer in Eschede die Gegendemonstranten sind. Es sind die Rechtsextremen!
Wir sehen uns am 24. Juni auf der Demo in Eschede!
Wilfried Manneke
Siehe Flyer! Drücke den Button!
Jüdisches Leben in Deutschland – heute
Vortrag und Gespräch
mit Rabbinerin Dr. Ulrike Offenberg aus Hameln.
Sonntag, 13. August 2023, 17.00 Uhr, Evangelisches Bildungszentrum Hermannsburg, Lutterweg 16
Als vor zwei Jahren „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ begangen wurde, gab es dafür sicher verschiedene Gründe. Einer davon war vor allem, uns allen, Christen und Nichtchristen, Deutschen und Einwanderern, bewusst zu machen, in welchem Umfang unser gesellschaftliches und kulturelles Leben in Jahrhunderten vom jüdischen Wirken unter uns beeinflusst worden ist. Festivals, Jüdische Kulturtage und Ausstellungen z.B. haben das deutlich gemacht.
In diesem Zusammenhang war es den jetzt hier wohnenden Juden ein Anliegen, nicht immer nur als Opfer des Holocaust wahrgenommen zu werden, sondern als Menschen, die ihren Neigungen und erlernten Berufen nachgehen und ganz selbstverständlich in der Politik, im Wirtschafts- und im Kulturbereich und in gesellschaftlichen Einrichtungen mitarbeiten. Nicht zuletzt durch den Zuzug der sog. Kontingentflüchtlinge aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und die dadurch erfolgte Gründung neuer Gemeinden ist das jüdische Leben in Deutschland vielfältiger geworden. Und bemerkenswert ist in jüngster Zeit die Anziehungskraft Berlins auf junge Leute aus Israel, die das reichhaltige kulturelle Angebot der Stadt zur Fortbildung oder zur Erweiterung ihrer beruflichen Perspektive nutzen, wie das in dem vergleichsweise kleinen Israel so nicht möglich ist.
Dies sind nur einige Aspekte, die uns in die Bandbreite des diesjährigen Themas unseres Hermannsburger Israeltages einführen sollen, es lautet „Jüdisches Leben in Deutschland – heute“. Zu Vortrag und Gespräch darüber konnten wir Rabbinerin Dr. Ulrike Offenberg aus Hameln gewinnen. Die Veranstaltung findet am Sonntag, dem 13. August 2023, um 17.00 Uhr im Ev. Bildungszentrum (EBH) statt und wird vom „Arbeitskreis Christen und Juden“ in Zusammenarbeit mit dem Ev. Bildungszentrum verantwortet.
Frau Dr. Offenberg stammt aus Berlin, ist Historikerin, Judaistin und Übersetzerin und wurde nach einem Studium am Hebrew Union College in Jerusalem dort auch 2016 zur Rabbinerin ordiniert. Seit 2016 ist sie in einer Gemeinde in Hameln tätig. Auf vielfältige Weise beteiligt sie sich am jüdisch-christlichen Dialog und am interreligiösen Gespräch.
Für den Arbeitskreis
Wilfried Manneke und Albrecht Schack
Samstag, 18. März 2023, 10.00 - 16.00 Uhr, im Gemeindezentrum der Ev.-luth. Friedenskirche, Schulstraße 7, 29345 Unterlüß.
Vernetzungstreffen
gegen Rechts
Am Samstag, dem 18. März, wird in Unterlüß ein Vernetzungstreffen regionaler Initiativen gegen Rechtsextremismus stattfinden. Wir wollen uns mit Aktionsgruppen aus den Landkreisen Celle, Heidekreis, Uelzen und Gifhorn beraten. Weitere Interessierte sind herzlich willkommen! Das Treffen findet von 10.00 - 16.00 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus in Unterlüß (Schulstraße 7) statt.
Mit der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus für Demokratie Niedersachsen wollen wir besprechen, welche praktischen Möglichkeiten wir nutzen können, um zu sensibilisieren und gegenzusteuern, um Verbündete zu gewinnen und Widerstand zu leisten.
- Ausbreitung von Völkischen Siedlern. Wer den Bericht vom 4.02.23 bei Stern TV sah, hat einen Einblick bekommen wie sich die Szene immer weiter ausbreitet. Im Landkreis Uelzen gibt es schon um die 100 Familien, die dazugehören. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann Völkische Siedler sich auch in den anderen Landkreisen vermehrt niederlassen werden. https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/invasion-der-ewiggestrigen-voelkische-siedler-in-der-norddeutschen-heide-spiegel-tv-a-2c17178f-1bfd-4327-8577-8f7ee9d11a91
- Die größten Sorgen bereitet uns aber weiterhin der NPD-Hof in Eschede. Wir möchten die Initiativen gegen Rechtsextremismus aus den umliegenden Landkreisen verstärkt an den Protesten in Eschede beteiligen.
- Auch über das Treiben im Forsthaus Lüsche (Landkreis Gofhorn) wollen wir uns austauschen. Dieses ehemalige Schullandheim ist küerzlich von dem dubiosen Verein "Gaudium in Vita" aufgekauft worden.
- In Bispingen haben sich im letzten Jahr bereits zwei Mal National-Konservative Gruppen getroffen, ohne dass es große Proteste in der Bevölkerung gab. Der Sturmvogel war eine davon und ist als Nachfolge bereits verbotener Gruppen wie der HDJ oder der Wiking-Jugend zu verstehen. Diesen Entwicklungen müssen wir uns stellen.
Für das Treffen ist eine Anmeldung erforderlich. Deshalb meldet euch bitte unter. [email protected] oder telefonisch unter 04131 - 2233960.
Rückblick auf
das Vernetzungstreffen
Mehrere Initiativen wollen gemeinsam Strategien gegen Rechtsextremismus entwickeln.
Bericht von Simon Ziegler
in der Celleschen Zeitung vom 20. März 2023.
UNTERLÜSS. Informationen austauschen, die lokalen Experten und Expertinnen zusammenbringen, neue Strategien entwickeln: Darum ging es am Samstag bei einem Vernetzungstreffen mehrerer regionaler Initiativen gegen Rechtsextremismus, das im Gemeindezentrum der evangelischen Friedenskirche in Unterlüß stattfand. Veranstalter waren der Deutsche Gewerkschaftsbund und das Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus, eingeladen waren Akteure aus den Landkreisen Gifhorn, Uelzen, Celle und aus dem Heidekreis.
Die Themen, mit denen sich die Initiativen derzeitig beschäftigen, sind sehr vielfältig. Es geht zum Beispiel um die Ausbreitung der sogenannten „Völkischen Siedler“ – rechte Familienclans im Landkreis Uelzen, deren Mitglieder der Verfassungsschutz als „gefestigte Rechtsextremisten“ einstuft. „Meine Einschätzung ist, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die ,Völkischen Siedler‘ auch im Kreis Celle sind“, sagte Wilfried Manneke, Sprecher des Netzwerks Südheide gegen Rechtsextremismus.
Es ging auch um das Forsthaus Lüsche im Landkreis Gifhorn, das kurz hinter der Celler Kreisgrenze bei Eldingen liegt. Dieses ehemalige Schullandheim sei kürzlich von „dem dubiosen Verein ‚Gaudium in Vita‘ gekauft worden“, sagte Manneke, der 24 Jahre Pastor in der Unterlüßer Friedenskirche war. Es sei offenbar das Ziel der Betreiber in Lüsche, „Lernbegleiter für illegale Kleinstschulen auszubilden, in die Eltern von Rechtsaußen ihre Kinder schicken“. Die rund 35 Teilnehmer des Vernetzungstreffens tauschten sich auch über den Stand der Dinge bei der Versteigerung des Immenhofes in Bispingen aus. Dort sollen rechte Gruppierungen ihr Interesse an der Liegenschaft bekundet haben, wie mehrere Medien berichtet hatten.
„Die größten Sorgen bereitet aber weiterhin der NPD-Hof in Eschede“, so Manneke weiter. Das Netzwerk Südheide will die Initiativen gegen Rechtsextremismus aus den umliegenden Landkreisen verstärkt an den Protesten in Eschede beteiligen. Grünen-Politikerin Marlies Petersen vom Bündnis gegen Rechtsextremismus Eschede sagte, dass auf dem Hof Nahtz weiterhin regelmäßig Veranstaltungen stattfänden. „Wir machen weiter – und die machen weiter“, fasste Petersen kurz und knapp zusammen.
Beim Vernetzungstreffen in Unterlüß waren auch Eva Bunn und Vera Hilbich von der Mobilen Beratung gegen Rechts- extremismus für Demokratie Niedersachsen dabei. „Wir begrüßen diesen Austausch und sehen einen hohen Bedarf“, sagte Bunn. Das Engagement der Menschen in den verschiedenen Initiativen trage dazu bei, dass die Probleme überhaupt wahrgenommen würden. „Die Bündnisse sind eine Art Frühwarnsystem. Wir begleiten die Initiativen. Es geht darum, die Szene einzuordnen“, ergänzte Hilbich. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Treffens in Unterlüß diskutieren zudem in mehreren Workshops darüber, wie sie sich künftig aufstellen wollen. Es ging um Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und Demonstrationen sowie um die Frage, wie weitere Mitstreiter und Mitstreiterinnen gewonnen werden können.
„Die größten Sorgen bereitet weiterhin NPD-Hof in Eschede.“
Wilfried Manneke Netzwerk Südheide
„Wir begrüßen diesen Austausch und sehen einen hohen Bedarf.“ Eva Bunn, Beratung gegen Rechtsextremismus
Dienstag, 14. Februar 2023, 19.00 Uhr,
in der Synygoge Celle, Im Kreisel 24.
Rechte Landnahme in der Heide - von völkischen Siedlern und der Anastasia-Bewegung
Andrea Röpke (Journalistin und Rechtsextremismusexpertin)
Sie pflegen Gutshöfe in der niedersächsischen Heide, kaufen Anwesen in mecklenburgischen Gemeinden, betreiben ein Rittergut und Landschlösser in der sachsen-anhaltinischen Provinz, bewirtschaften Bauernhöfe im sächsischen Freistaat oder bauen Hütten aus Weiden in Ostwestfalen. Seit Jahren siedeln sich extreme Rechte bewusst in ländlichen Regionen der Bundesrepublik an, um dort mit ansässigen völkischen Großfamilien »nationale Graswurzelarbeit« zu betreiben.
Die Fachjournalistin für Rechtsextremismus zeichnet ein aktuelles Bild der "rechten Landnahme" und zeigt, wie sich völkisches Denken, Antisemitismus und russische Propaganda gegenseitig verstärken.
In Kooperation mit dem Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus und dem Celler Netzwerk gegen Antisemitismus. Der Anstoß für diese Veranstaltung kommt vom Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus, Celle
Zur Vorbereitung auf das Thema lohnt es sich den folgenden Spiegel-TV-Film anzuschauen:
Invasion der Ewiggestrigen -
Völkische Siedler in der norddeutschen Heide" anzuschauen.
Spiegel-TV
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/invasion-der-ewiggestrigen-voelkische-siedler-in-der-norddeutschen-heide-spiegel-tv-a-2c17178f-1bfd-4327-8577-8f7ee9d11a91
YouTube
https://www.youtube.com/watch?v=88bLLvDAAnI
Sonntag, 29. Januar 2023, 17.00 Uhr, im Evangelischen Bildungszentrum Hermannsburg, Lutterweg 16
Lager Sandbostel - Vom Kriegsgefangenenlager zur Gedenkstätte
Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag 2023
Der SPD-Ortsverein Südheide und der überparteiliche Verein „Gegen Vergessen - Für Demokratie“ laden zu einem Vortrag in das Evangelische Bildungszentrum Hermannsburg ein. Andreas Ehresmann spricht zur Geschichte des Kriegsgefangenenlagers Sandbostel und der Entstehung der Gedenkstätte am historischen Lagerstandort.
Im April 1945 befreite die britische Armee in Sandbostel etwa 14.000 Kriegsgefangene und 7.000 KZ-Häftlinge. Die Zustände waren unvorstellbar. Tausende Häftlinge waren unterernährt und krank. Überall lagen Leichen herum. Zu Skeletten abgemagerte Häftlinge liefen auf der Suche nach etwas Essbarem umher. Es herrschte Dreck und Gestank, der noch in weiter Entfernung wahrgenommen werden konnte. 3.000 Häftlinge starben in den ersten vierzehn Tagen nach der Befreiung. Die britischen Soldaten sprachen von einem „Minor Belsen“ – einem kleineren Belsen.
Im Dezember 2004 gründeten ehemalige Häftlinge und Anwohner die „Stiftung Lager Sandbostel“. Das Lager Sandbostel ist bundesweit das einzige NS-Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglager, in dem viele historische Gebäude noch original erhalten sind. Sandbostel liegt an der Bundesstraße 71 zwischen Bremervörde und Zeven.
Leiter der "Gedenkstätte Lager Sandbostel" ist Andreas Ehresmann (Foto). In seinem Vortrag referiert er über die Entstehung, den Aufbau und die Befreiung des in der Kurzform "Stalag XB" genannten Kriegsgefangenenlagers. Herr Ehresmann berichtet auch über die Nutzung des ehemaligen Lagerareals nach der Befreiung und über den langen Weg zu der heutigen modernen Gedenkstätte Lager Sandbostel.