Schluss mit Hass und Hetze!
Kein Platz für Rechtsextreme in Eschede.
Demonstration gegen das rechtsextreme Treiben auf dem NPD-Hof. Samstag, 21. Dezember 2024, ab 13.00 Uhr vorm Bahnhof Eschede.
Es ist wieder an der Zeit, in Eschede ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Wir lassen nicht zu, dass Rechtsextreme unser friedliches Zusammenleben und unsere Demokratie gefährden. Der NPD-Hof in Eschede darf kein Rückzugsort für Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und anderer Formen von Diskriminierung bleiben. Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen – für eine starke, solidarische und demokratische Gesellschaft!
- Die Demo beginnt um 13.00 Uhr mit einer Kundgebung vorm Bahnhof in Eschede. Ansprache: Regionsbischöfin Marianne Gorka (Lüneburg)
- Anschließend gehen wir gemeinsam zur Kreuzung "Zum Finkenberg / Am Dornbusch". Vom Bahnhof aus sind es 900 Meter. Dort findet die Zwischenkundgebung statt. Ansprache: Dietrich Burggraf, früherer Leiter des Bildungszentrums Heimvolkshochschule Hustedt.
- Weiter geht’s auf dem Feldweg (ca. 1,5 km) bis zur NPD-Hofstelle. Schlechte Wegstrecke! Bei nassem Wetter entsprechende Schuhe oder Gummistiefel anziehen! In Sicht- und Hörweite werden wir vor dem Hof unseren Protest und Unmut äußern. Ansprache: Olaf Meyer (Antifa Lüneburg-Uelzen)
- Die Demo endet um ca. 16.00 Uhr am Bahnhof.
Inmitten wachsender Hasspropaganda und rechter Hetze dürfen wir nicht schweigen. Wir stehen für eine Gesellschaft, die Vielfalt lebt, die sich für Gleichberechtigung,
Menschenrechte und die Freiheit aller Menschen einsetzt.
- Kommt zahlreich!
- Bringt Schilder, Transparente und Banner mit!
- Lasst uns ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen!
8. Dezember, 14.30 Uhr, Lotharstraße 14, 29320 Hermannsburg
Mahnwache: Stolperstein putzen
Am kommenden Sonntag, dem 8. Dezember 2024, wird in Hermannsburg, Lotharstraße 14, der Stolperstein in Gedenken an Irmgard Ruschenbuch gereinigt. Irmgard Ruschenbuch war Opfer des Euthanasieprogramms während des Nationalsozialismus.
Die Mahnwache beginnt um 14.30 Uhr an der „Weltkugel" auf dem Gelände des Ludwig-Harms-Hauses, Harmsstraße 2, 29320 Hermannsburg. Die „ Weltkugel“ befindet sich genau gegenüber vom Haus Lotharstraße 14, in dem Irmgrad Ruschenbusch gelebt hat.
Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Die Mahnwache „Stolperstein putzen.“ Erinnert uns daran, dass wir nicht vergessen dürfen, wohin Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz führen können. Das Bewusstsein für die Vergangenheit begründet die Notwendigkeit für unser gemeinsames und öffentliches Eintreten für Demokratie, Weltoffenheit und Zivilcourage.
Schweigende Mehrheit muss sich gegen Rechtsextreme erheben
Von Martina Schwager
Celle. Der Theologe Wilfried Manneke hat die Bürger und die Kirchen in Deutschland aufgefordert, sich deutlicher gegen Rechtsextremismus zu positionieren. Vor dem Hintergrund eines geheimen Treffens Rechtsextremer in Potsdam unter Beteiligung der AfD sei es „höchste Zeit, dass die schweigende Mehrheit sich erhebt“, sagt der Pastor und Vorsitzende der Initiative „Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“ Niedersachsen. 23 Jahre lang war der gebürtige Delmenhorster als Gemeindepfarrer der Friedenskirche in Unterlüß bei Celle tätig.
Die AfD zeige zunehmend ihr wahres Gesicht und werde der rechtsextremen NPD immer ähnlicher. „Jetzt müssen die Alarmglocken läuten. Alle, denen die Demokratie etwas wert ist, müssen das Wort ergreifen, unter Umständen sogar Demonstrationen organisieren und auf die Straße gehen.“ Auch die Bischöfinnen und Bischöfe sollten ihre Stimme erheben und eindeutig Stellung beziehen, verlangt Manneke.
Jeder könne Leserbriefe schreiben oder sich sonst öffentlich äußern. Ebenso wichtig sei jedoch der Widerspruch gegen rechte Parolen im eigenen privaten Umfeld. Wie das gelingen kann, erklärt der Pastor seit Jahren in seinen Workshops für eine Gesprächsführung mit Menschen, die einer rechten Ideologie anhängen.
Das Recherchenetzwerk Correctiv hat kürzlich einen Bericht über ein Treffen von hochrangigen AfD-Politikern, Neonazis und Unternehmern veröffentlicht, bei dem Pläne zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland besprochen worden sein sollen. Demnach sollten nicht nur Menschen ohne deutschen Pass das Land verlassen müssen, sondern auch deutsche Staatsbürger mit internationalen Wurzeln.
Manneke betont, er habe den Eindruck, dass die meisten Menschen die Entwicklung als eine Zeiterscheinung betrachteten, die wieder vorbeigehe. Das sei gefährlich. Gerade mit Blick auf die in diesem Jahr anstehenden zahlreichen Wahlen in einigen Bundesländern, aber auch in vielen europäischen Staaten „können wir uns nicht länger bequem zurücklehnen“. Die AfD erhalte immer mehr Zuspruch. Er sei erschrocken, wie vielen Menschen die Demokratie offenbar egal zu sein scheine.
Wenn im März die ehrenamtlichen Kirchenvorstände oder Gemeindekirchenräte neu gewählt werden, ist auch dabei eine klare Haltung gefragt. „Christen können sich nicht neutral verhalten, wenn Menschen ausgegrenzt, verachtet, verfolgt oder Opfer brutaler Gewalt werden“, heißt es in einer Stellungnahme der Initiative „Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“, die auf Mannekes Website manneke.wir-e.de nachzulesen ist.
Die AfD nutze die Unzufriedenheit vieler mit der Regierungspolitik aus und hetze gegen Politiker der Ampelkoalition, sagt der Träger des Paul-Spiegel-Preises für Zivilcourage. Die Partei präsentiere aber selbst nie Lösungen für die bestehenden Probleme. Wer Äußerungen von AfD-Politikern analysiere, komme schnell zu dem Schluss, dass viele eindeutig rechtsextrem, hetzerisch gegenüber Ausländern und gegen den demokratischen Staat gerichtet seien. Seiner Ansicht nach müsse die AfD verboten werden.
Manche Menschen mit Migrationshintergrund hätten mittlerweile Angst vor einer weiteren Eskalation und überlegten, Deutschland zu verlassen. „Einige sitzen schon auf gepackten Koffern.“ Dagegen müsse gerade die Kirche etwas unternehmen. Sie habe aus der Bibel heraus eine besondere Verantwortung gegenüber Geflüchteten. EZ/epd
Wir über uns
Das „Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus“ ist im Landkreis Celle ansässig. Es ist ein bürgerschaftliches Bündnis und besteht aus 13 rein ehrenamtlichen, aktiven Mitgliedern und ca. 600 - 700 solidarisch erklärten Unterstützern. Wir sind kein Verein, weil wir uns unsere freie und unbürokratische Herangehensweise erhalten möchten. Das Netzwerk wurde 2009 von verschiedenen Einzelpersonen und Bündnispartnern gegründet. Anlass war die Besetzung des „Landhotels Gerhus“ in Faßberg durch Neonazis um den NPD-Bundesvize Jürgen Rieger.
Nachdem erfolgreich verhindert werden konnte, dass aus dem Landhotel in Faßberg ein Neonazi-Schulungszentrum wurde, ist es unser Ziel heute, die vielen, jährlich sich wiederholenden Neonazi-Treffen auf dem NPD-Hof in Eschede zu verhindern. Dort trifft sich bereits seit über 30 Jahren die norddeutsche Neo-Nazi-Elite, um Verbindungen zu festigen, Aktionen zu planen, sowie „rechte Erlebniswelten“ besonders für Jugendliche zu schaffen. Diese nach Außen harmlos wirkenden Veranstaltungen laufen unter dem Deckmantel „Brauchtumsveranstaltungen“. Die Sonnwendfeiern im Juni und Dezember, sowie die „Reichserntefeste“ im September dienen in Wahrheit dazu, traditionelle NS-Ideologie zu leben und zu verbreiten.
Mit unseren Demonstrationen und Protestaktionen wollen wir die Öffentlichkeit auf jedes dieser Treffen aufmerksam machen und drängen die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region, sich mit den Themen Rassismus und Rechtsextremismus auseinander zu setzen und Stellung zu beziehen. Wir klären auf und fordern ein Ende dieser Treffen. Unsere Demonstrationen gestalten sich von Jahr zu Jahr aufwändiger und phantasievoller, um mehr Bürger zum Mitmachen zu bewegen.
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https://www.netzwerk-suedheide-gegen-rechtsextremismus.de/ueber-uns/netzwerk-suedheide-gegen-rechtsextremismus/
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